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Erste Bank: Optimistische Prognosen für CEE-Märkte

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Die Kapitalmärkte in Zentral- und Osteuropa (CEE) mussten in den vergangen Jahren einiges aushalten: Die komplexen Folgen der Anschläge auf des World Trade Center am 11. September 2001 und die gebremste Konjunkturentwicklung haben auch vor dem Osten nicht halt gemacht. Dennoch konnten die Märkte gut bestehen, und auch für die künftige Entwicklung zeichnen die Experten der Erste Bank in ihrem jüngsten Ausblick auf die CEE-Märkte ein zuversichtliches Bild.


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Etwa 4 bis 5% Wirtschaftswachstum pro Jahr wird es auch in der nächsten Zeit geben, ist Chefanalyst Friedrich Mostböck überzeugt. Die CEE-Analysen der Erste Bank beziehen sich auf die Länder Russland, Estland, Polen, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Rumänien und die Türkei.

Bei den neuen EU-Ländern (ab 1. Mai 2004) wäre ohne die Maastricht-Kriterien - zu denen sie sich durch den EU-Beitritt verpflichten - sogar noch mehr Wachstum möglich. "Aber es ist klar, dass Stabilität ihren Preis hat", und der Markt bleibe für Investoren interessant, "die an Stabilität und Wachstum interessiert sind", erklärt Mostböck." Der Auftrieb, den die Märkte durch die Diskussionen um die EU-Erweiterung erfahren haben, sei nun - da die Erweiterungsländer feststehen - vorbei, erläutert Ivan Fabijancic, Chef-Ökonom der Erste Bank Croatia. Jetzt stünden die Fundamentaldaten wieder im Zentrum des Interesses und die Perspektive eines Beitritts zur Währungsunion. Deshalb sei die Konvergenz mit dem Datum der EU-Erweiterung noch lange nicht zu Ende. War vorerst noch von einem Beitritt zur Währungsunion nach zwei bis drei Jahren EU-Mitgliedschaft die Rede, wurde dieser Zeitrahmen inzwischen ausgeweitet. Zum Vorteil der Märkte, wie Fabijancic betont: Die Länder sind nicht mehr unter Druck und haben mehr Zeit, um die erforderlichen Kriterien zu erfüllen.

Besonders spannend ist es derzeit, das Verhalten der Investoren in Russland zu beobachten: Geld aus Russland könnte in den CEE-Raum fließen, meint der Erste-Analyst Henning Eßkuchen, im Hinblick auf die aktuellen Ereignisse in Russland (Verhaftung des Chefs des Erdölriesen Yukos). Dabei könnten 5 bis 6 Mrd. Dollar (4,38 bis 5,25 Mill. Euro) zur Disposititon stehen. Ob das Geld (z.B. aus Fonds) tatsächlich aus Russland abgezogen wird, sei extrem vom aktuellen politischen Geschehen abhängig. Die Frage sei, "ob Putin es sich leisten kann, dass Geld aus dem Kapitalmarkt abfließt", so Eßkuchen.