Zum Hauptinhalt springen

Erste Bank: Strategie ging auf

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Die Erste Bank - Spitzeninstitut des Sparkassensektors - blickt auf das aktivste Jahr in ihrer Unternehmensgeschichte zurück. Zu den Highlights 2002 zählen neben der Kapitalerhöhung und der Ausweitung der Beteiligung an der Tiroler Sparkasse (TiSpa) die Aufstockung des Anteils an der Ceska sporitelna (CS) auf 95% und den Abschluss der Transformation der Slovenska sporitelna.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die "Go east"-Strategie bewährte sich auch 2002, berichtete Generaldirektor Andreas Treichl gestern, Montag, in der Bilanzpressekonferenz. Die Töchter in Zentraleuropa trugen 61% (nach 33%) zum Betriebsergebnis der "Kerngruppe" (ohne Haftungsverbundsparkassen) bei, das um 5,1% auf 748,4 Mill. Euro stieg.

Das Betriebsergebnis inklusive jener Sparkassen, die dem seit Jänner 2002 wirksamen Haftungsverbund mit der Erste Bank angehören, wuchs um fast 62% auf 1,15 Mrd. Euro.

Weniger Freude bereitete Treichl das Loch in der Bilanz der Tiroler Sparkasse (siehe Kasten). Hingegen konnte die Ceska sporitelna ihren Jahresüberschuss nach Steuern von 56,3 auf 184,3 Mill. Euro mehr als verdreifachen, und die Slovenska sporitelna steuerte 29,5 (nach 26,8) Mill. Euro Überschuss bei. Den Aktionären der Erste Bank stellt Treichl für 2002 eine unveränderte Dividende von 1,24 Euro je Aktie in Aussicht.

Die Erste Bank wird voraussichtlich ein Angebot für die bulgarische Bank DSK legen. "Die DSK ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Sparkasse und passt daher zu uns", sagte Treichl. Außerdem brauche die "Erste" für die Zukunft "Wachstumsmotoren". Auch an der ungarischen Postabank ist man interessiert.

Keine Angst vor der EU

Die Erste Bank hat auch 2002 faule Kredite der CS an die staatliche Konsolidierungsbank ausgelagert. Treichl geht davon aus, dass dies von der EU nicht als wettbewerbswidrige Beihilfenpraxis eingestuft wird. Nach Auskunft seiner Rechtsexperten könnte "überhaupt nichts passieren", so der Banken-Chef.

Auch die CSOB und die Société Générale hätten von der Praxis Gebrauch gemacht und faule Kredite der von ihnen übernommenen Institute Komercni banka und der IPB ausgelagert. Treichl: "Wir können damit rechnen, dass die EU für uns eine Lösung findet".

Heuer werde der Konzernüberschuss zweistellig wachsen, d.h. zumindest um 10%, kündigte Treichl an. Im Konzern waren Ende 2002 exakt 36.923 Mitarbeiter beschäftigt, davon 21.269 im Ausland und 15.654 (inkl. Haftungsverbundsparkassen) in Österreich.

Erste Bank Konzern

2002 in Mill. E ..... 2001 in Mill. E ..... Veränderung in %

Ausgewählte Bilanzdaten:

Bilanzsumme ..... 121.222 ..... 86.033 ..... + 40,9%

Forderungen an Kunden ..... 64.435 ..... 39.210 ..... + 64,3%

Risikovorsorgen ..... 2.983 ..... 1.875 ..... + 59,1%

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ..... 61.308 ..... 37.175 ..... + 64,9%

Eigenkapital ..... 2.481 ..... 1.904 ..... + 30,3%

Gewinn- und Verlustrechnung:

Zinsüberschuss ..... 2.463,0 ..... 1.438,9 ..... + 71,2%

Provisionsüberschuss ..... 944,3 ..... 574,6 ..... + 64,3%

Handelsergebnis ..... 167,4 ..... 152,6 ..... + 9,7%

Verwaltungsaufwand ..... 2.432,0 ..... 1.454,3 ..... + 67,2%

Jahresüberschuss ..... 513,2 ..... 324,4 ..... + 58,2%

Konzernjahresüberschuss ..... 255,2 ..... 223,3 ..... + 14,3%