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Am Wiener Aktienmarkt vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein neues historisches Hoch im ATX markiert wird, nun machen sich aber schon erste Anzeichen von Ermüdungserscheinungen bemerkbar. So hat angesichts des hohen Kursniveaus die Dynamik deutlich nachgelassen und auch die Handelsvolumina wurden merklich geringer - die Luft ist schon sehr dünn geworden.
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Außerdem fehlen derzeit die nötigen Impulse, um an die ausgezeichnete Entwicklung der letzten Wochen und Monate anschließen zu können. Die Konjunktur kommt zwar immer besser in Schwung, doch heißt es jetzt einmal abwarten, was die Unternehmen für Zahlen präsentieren werden. Spannend wird es, wenn in der zweiten Februarhälfte die ersten ATX-Unternehmen ihre Ergebnisse veröffentlichen.
Ein Blick über die Landesgrenzen, wo die Berichterstattung meist etwas früher beginnt, lässt jedenfalls auf passable Zahlen bei den österreichischen Unternehmen hoffen. Kapitalmarktexperten strahlen jedenfalls durchwegs Zuversicht aus und orten auch noch einiges Potenzial für den österreichischen Aktienmarkt. In der ersten Februarwoche konnte die Börse zumindest insofern an die jüngste Entwicklung anschließen, dass der ATX mit 1.753,12 Punkten ein neues historisches Hoch erklommen hat. In der Folge bröckelten die Kurse -allerdings bei dünnem Geschäft - etwas ab. War der Tagesumsatz zu Beginn der Woche noch bei 150 Millionen Euro gelegen, so wurden am Ende der Woche nur mehr 100 bis 120 Millionen Euro umgesetzt.
Der ATX schloss die erste Februarwoche mit 1.741,98 Punkten und damit um 1,27 % über der Vorwoche. Der WBI als Messgröße für den Gesamtmarkt stieg nur um 0,45 % auf 690,93 Zähler. Deutlich stärker als der Marktdurchschnitt erhöhten sich die im ViDX abgebildeten wachstums- und technologieorientierten Werte mit einem Plus von 2,14 % auf 1.062,13 Punkte. Im Vergleich zu Wien haben die Börsen in der Eurozone leicht nachgegeben.
Im prime market der Wiener Börse zog BETandWIN.com im Wochenabstand um 8 % an, womit der Internet-Wettenanbieter seit Jahresbeginn bereits auf ein Plus von mehr als 48 % kommt. Wolford verbesserten sich um 7,4 % und Austrian Airlines um 6,9 %. Dank starker Nachfrage übersprang die heimische Fluglinie kurzfristig sogar die Marke von 10 Euro und markierte damit ein 12-Monats-Hoch. Deutlich fester notierten auch Wienerberger (+ 6,6 %). Bei der Einschätzung des weltgrößten Ziegelherstellers sind sich vor allem die internationalen Wertpapieranalysten derzeit zwar nicht ganz einig, der Kursentwicklung scheint das aber nicht zu schaden. Böhler-Uddeholm erreichten mit dem Plus von 5,8 % ein neues Jahreshoch. Fester notierten auch Constantia-Iso (+ 4,4 %), voestalpine (+ 3,7 %), JoWooD (+ 3,3 %), Constantia-Verpackungen (+ 3,2 %) sowie RHI und Erste Bank (jeweils + 3 %). Hingegen fielen Head um 7,4 % zurück und Topcall korrigierten nach dem zuletzt gezeigten Höhenflug um 4,4 %. Um knapp mehr als 3 % nachgegeben haben auch BA-CA, Flughafen Wien und UIAG.
Die beiden Indexschwergewichte Telekom Austria und OMV haben ihr Kursniveau gehalten. Bei Telekom Austria wird derzeit viel darüber spekuliert, in welchem Ausmaß und wann sich die ÖIAG aus dem Unternehmen zurückzieht. Die Entscheidung wird im April oder Mai erwartet.
Im standard market continuous zogen Lenzing um 13 % an und bauMax legten um weitere 7,2 % zu. Der heimische Baumarktprimus, der sich von der Börse zurückziehen möchte, erzielte seit Jahresbeginn bereits ein Plus von 32,3 %. Brau Union fielen um 8,4 % zurück und Wiener Städtische korrigierten nach dem zuletzt gezeigten Höhenflug um 3,3 %.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"