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Erste Group will 2011 zurückzahlen

Von WZ Online

Wirtschaft

Quartalszahlen vorgelegt. | Bestes operative Ergebnis in der Geschichte der Bank. | Wien. Die Erste Group überlegt, das wegen der Finanzkrise im Vorjahr erhaltene staatliche Partizipationskapital (PS-Kapital) von 1,2 Mrd. Euro bereits 2011 vollständig zurück zu zahlen. Nach dieser Ankündigung von Erste-Chef Andreas Treichl zur Halbjahresbilanz betonte das Institut am Freitag zur Bekanntgabe der Drittquartalszahlen, dass die anhaltend hohe Ertragskraft eine Rückführung des PS-Kapitals "ohne die Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung" ermöglichen werde.


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Treichl kündigte heute zudem an, dass die Erste Group die neuen Eigenkapitalstandards ("Basel III") deutlich früher erfüllen werde als erforderlich. Zum 30. September 2010 wurden die gesamten anrechenbaren Eigenmittel der Erste Group-Kreditinstitutsgruppe mit unverändert 15,8 Mrd. Euro beziffert. Das gesetzliche Mindesterfordernis wären 9,7 Mrd. Euro.

Das Kernkapital erreichte 11,8 Mrd. Euro (Jahresende 2009: 11,5 Mrd. Euro). Die Kernkapitalquote (Tier 1-Quote), bezogen auf das Gesamtrisiko erhöhte sich der Bank zufolge auf 9,7 Prozent (Jahresende 2009: 9,2 Prozent). Die Eigenmittelquote, bezogen auf das Gesamtrisiko lag per 30. September 2010 bei 13,0 Prozent (Jahresende 2009: 12,7 Prozent). Das Mindesterfordernis liegt derzeit bei 8 Prozent.

Die Cash-Eigenkapitalverzinsung sank von 10,7 Prozent im Jahr 2009 auf jetzt 7,8 Prozent. Dies erklärt die Bank vor allem mit der um gut 40 Prozent breiteren Eigenkapitalbasis. Während das durchschnittliche Eigenkapital in den ersten neun Monaten 2009 bei 9,3 Mrd. Euro lag, erreichte es in den ersten neun Monaten 2010 rund 13,2 Mrd. Euro.

Im Ausblick bleibt die Bank bezüglich Finanzzahlen weiter schweigsam. Im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs sei davon auszugehen, dass die Kreditrisikokosten im 2. Halbjahr 2010 unter jener der ersten Jahreshälfte bleiben würden. Der rückläufige Trend dürfte sich auch 2011 fortsetzen.

Bis September stiegen die Kreditrisikokosten um 9,6 Prozent auf 1,59 Mrd. Euro bzw. 162 Basispunkte des durchschnittlichen Kundenkreditbestands (Jänner bis September 2009: 1,45 Mrd. Euro bzw. 152 Basispunkte). Die Dynamik ist nach Bankangaben signifikant schwächer geworden.

Nettogewinn gestiegen

Die Erste Group meldet für die ersten neun Monate 2010 einen leicht gestiegenen Nettogewinn. Sie lag damit über den Analystenerwartungen. Der Periodenüberschuss nach Steuern lag mit 736,8 Mio. Euro um 2,3 Prozent über dem Vorjahreswert.

Weil die Bank voriges Jahr ihr Kapital deutlich erhöht hat, ist in den ersten drei Quartalen der Cash-Gewinn je Aktie von 2,06 auf 1,77 Euro je Aktie gesunken. Das Betriebsergebnis stieg bis September um 9,1 Prozent auf 3 Mrd. Euro.

Im dritten Quartal besserte sich das Betriebsergebnis zum Vorquartal um 2,9 Prozent auf 1,037 Mrd. Euro. Laut Bankchef Andreas Treichl war das das bisher beste operative Ergebnis in der Geschichte der Bank. Der Nettogewinn lag im Quartal mit 264,9 Mio. Euro um 22,2 Prozent über dem Vorquartal, aber deutlich über Vorjahr.

Die Bilanzsumme stieg seit Jahresanfang bis Ende September um 2,4 Prozent auf 206,5 Mrd. Euro.