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Dass ein kleiner Satz in der vermeintlich stillsten Zeit des Jahres das größte Echo entfaltet, ist kein Wunder. Sportlich sind keine allzu großen Sprünge mehr zu erwarten, dafür naht die Transferperiode mit Riesenschritten. Und so schlug nach der 0:1-Niederlage von RB Leipzig gegen den FC Bayern eine Aussage des deutschen Jungstars Timo Werner hohe Wellen. "Wenn man bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, gibt es eigentlich nur einen Verein, wo man hinwechseln kann", sagte der 22-Jährige, und schwups war der vermeintlich designierte Neuzugang bei den Münchnern großes Thema - obwohl Werner auch sagte, er habe keinen Druck, sein Vertrag in Leipzig laufe noch eineinhalb Jahre, und schließlich spiele er mit Leipzig um die Champions League. Viel Lärm um nichts also? Nun ja. Dass ein dritter Bundesliga-Platz nach 16 Runden die Einkaufslust bei den Münchnern weckt, ist ebenso wenig ein Geheimnis wie die Tatsache, dass Werner als eine der derzeit heißesten Aktien im deutschen Fußball praktisch ein natürliches Objekt Münchner Begierden ist - zumal die Führung zuletzt kaum eine Gelegenheit ausgelassen hat, auf die Notwendigkeit eines Umbruchs hinzuweisen. Im Kleinen hat der schon begonnen, im Großen wäre jetzt auch die Zeit, über eine Neuordnung der Vereinsleitung nachzudenken. Uli Hoeneß, obschon erst vor kurzem als Aufsichtsratschef wiedergewählt, ist alles andere als unumstritten, der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge schürte selbst Zweifel über seine Zukunftspläne. Das bisweilen an Arroganz grenzende Selbstverständnis der Bayern war immer eine ihrer größten Stärken und Schwächen zugleich. Unsicherheit auf allen Ebenen aber könnte ihnen nun erst recht zum Verhängnis werden - und vielleicht sogar den einen oder anderen Top-Transfer zum Platzen bringen.