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Erste Station beim Nachbarn Ungarn

Von Christine Zeiner

Europaarchiv

Die Wirtschaftsförderungsinstitute (Wifi) und das Berufsförderungsinstitut Österreich (bfi) gehen auf Expansionskurs: Die beiden österreichischen Einrichtungen für berufliche Aus- und Weiterbildung sind seit vergangenem Jahr in Ungarn vertreten. "Die Prognosen für Ungarns Wirtschaft sind gut, die Beziehung zwischen Österreich und Ungarn ist traditionell gut und die räumliche Nähe ist auch gut", sagt Michael Landertshammer, Leiter vom Wifi Österreich zur "Wiener Zeitung".


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Im Sommer 2002 hat die internationale Wifi-Tochtergesellschaft, die zu 90% dem Wifi und zu 10% einem privaten österreichisch-ungarischen Eigentümer gehört, ihr operatives Geschäft begonnen. "Wir haben englische, deutsche, französische und österreichische Kunden. Den Großteil machen aber Ungarn aus", berichtet Landertshammer.

Angeboten werden laut Landertshammer vor allem Kurse mit EU-relevanten Themen wie etwa steuerliche Veränderungen und Umstellungen im Rechnungswesen. Als Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) betreibt das Wifi seit rund 10 Jahren in "ost"-europäischen Staaten Managementseminare. "Wir haben seither über 6.000 Manager von Russland bis zur Mongolei ausgebildet. Seit zwei Jahren liegt der Schwerpunkt auf den mittel- und osteuropäischen Staaten", berichtet Landertshammer. Die Nachfrage vor allem der Generation der (unter)-30-Jährigen sei enorm. Mit Polen und Jugoslawien wurden Verträge für eine Franchisepartnerschaft abgeschlossen, mit Tschechien, der Slowakei, Kroatien und Rumänien sei man in Verhandlung. Wenn sich die Geschäfte gut entwickeln, sei geplant, sich bei den Partnern zu beteicligen. "Das Ganze ist unendlich mühsam: Es müssen Marktstudien durchgeführt und das Umfeld und die Partner sondiert werden", meint Landertshammer. Eine Intention sei, zukünftiges Potenzial für österreichische Betriebe auszubilden.

Das Wifi-Pendant, das bfi, ist zurzeit nur in Ungarn, im grenznahen Szombathely, vertreten. Als einen Grund nennt Michaela Schneider, pädagogische Mitarbeiterin im bfi Österreich die geografische Nähe. "Das Angebot nehmen in erster Linie ungarische ArbeitnehmerInnen in Anspruch. Es gibt unter anderem Sprachkurse und Ausbildungsangebote für den Wellness und Gesundheitbereich", sagt sie. Im März wird das Bfi die staatliche Akkreditierung erhalten, um auch Schulungen für das ungarische Arbeitsmarktservice durchführen zu können.

Gibt es neben Ungarn weitere Expansionspläne? Schneider: "Das sind dezentrale Entscheidungen: Ob zum Beispiel das Bfi-Kärnten eine Zweigstelle in Slowenien eröffnet oder nicht, obliegt allein dem Bfi-Kärnten."