Jahrelanger Rechtsstreit beendet. | Wien.60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnten 2005 erste Enschädigungszahlungen an NS-Opfer aus dem mit 210 Millionen US-Dollar dotierten Entschädigungsfonds geleistet werden. Die Auszahlungen als "Geste" der Republik Österreich waren von der Rechtssicherheit in den USA abhängig, die schließlich mit dem Ende der letzten noch anhängigen Sammelklage am 7. Dezember gegeben war.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Ausschlaggebend für das Einlenken der Kläger in den USA war ein Sonderabkommen mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) im Mai. Die IKG und die Republik hatten ihren jahrelangen Streit über die Entschädigungen beigelegt. IKG-Präsident Ariel Muzicant bekam 18,2 Millionen Euro aus übrig gebliebenen Geldern des Versöhnungsfonds, der für Zwangsarbeiter eingerichtet worden war, zugesprochen.
Die Verhandlungen über eine Entschädigung für erlittene Vermögensverluste während der Zeit des Nationalsozialismus startete der Diplomat Ernst Sucharipa, der heuer verstorben ist, im Jahr 2000 gemeinsam mit US-Vizefinanzminister Stuart Eizenstat. Das Ergebnis war das Washingtoner Abkommen 2001. An den Entschädigungsfonds wurden 19.300 Anträge gestellt.