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Erster Blick

Von Gerald Jatzek / WZ Online

Wissen

Auf den ersten Blick entscheiden Anwender, ob sie eine Website mögen oder nicht. Nach einer zwanzigstel Sekunde hat das Gehirn bereits die optischen Informationen verarbeitet und seine Schlüsse gezogen, und das Bewusstsein stolpert hinterdrein. Dies meint zumindest Gitte Lindgaard von der Carleton Universität in Ottawa.


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Ihr Team ließ den Probanden nicht gerade üppige 50 Millisekunden Zeit zum Betrachten, ehe sie die den Sympathiefaktor beurteilen mussten. Die Einschätzungen zeigten eine hohe Übereinstimmung mit Meinungen, die nach reiflicher Überlegung ausgesprochen wurden.

Die Erkenntnisse sind vor allem für Websites wichtig, die Inline-Handel etreiben, da diese mehr als die Hälfte ihrer Besucher via Suchmaschinen erhalten. Wer da beim ersten Eindruck die Nase rümpft, kauft vermutlich auch nicht.

Umgekehrt tritt ein sogenannter Halo-Effekt ein. Mit diesem Begriff bezeichnen Psychologen die Tatsache, dass einzelne Eigenschaften einer Person andere Bereiche "überstrahlen", d.h. ein positiver Eindruck in einer Kategorie wird auf andere übertragen. Das führt dazu, dass gutaussehende Menschen leichter Karriere machen .

Beim Test in Kanada sprachen die Testpersonen übrigens nach kurzer oder langer Betrachtung besonders auf übersichtliche Seiten mit einem zentralen Bild an. Die Carleton Universität hält sich bei der Gestaltung ihres Webauftritts übrigens nicht an diese Erkenntnis.

LinksCarlton University

+++ Gitte Lindgaard

+++ Computer-Human Interaction Special Interest Group (CHISIG)