Obama-Partei drohen Niederlagen bei Gouverneurswahlen. | Ein Jahr nach dem Wahlsieg von Barack Obama steht dessen Demokratische Partei bei mehreren Wahlen vor einem ersten Stimmungstest. Dabei drohte den Demokraten am Dienstag eine Niederlage bei den Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey.
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Die Ergebnisse werden von den politischen Strategen in Washington nach Hinweisen untersucht, die auf die Zwischenwahlen zum Kongress im November 2010 schließen lassen.
Traditionell profitiert bei den Wahlen in der Mitte der Amtszeit eines Präsidenten immer die Partei, die gerade nicht im Amt ist. In New Jersey tritt der demokratische Amtsinhaber Jon Corzine wieder an, sieht sich aber einem unerwartet starken Gegenkandidaten der Republikaner gegenüber, Chris Christie. Zuletzt gab es in den Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dabei hat es Corzine auch nicht gerade geholfen, dass er früher einmal Chef der in der Finanzkrise gebeutelten Investmentbank Goldman Sachs war.
In Virginia durfte der demokratische Gouverneur Tim Kaine nicht wieder antreten. In Umfragen lag der republikanische Kandidat Bob McDonnell deutlich vor dem Demokraten Creigh Deeds in Führung. Virginia gilt als traditionell republikanischer Staat, was sich aber bei den letzten Wahlen abgeschwächt hat. So konnte Obama bei der Wahl im November 2008 dort die Mehrheit erringen.
Das vielleicht interessanteste Rennen aber ist eine Nachwahl im 23. Kongressbezirk im Staat New York. Dort haben sich einige der möglichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten für 2012, darunter einige der konservativsten von ihnen, hinter den Kandidaten Doug Hoffman gestellt, der für die rechtsgerichtete Konservative Partei antritt. Unterstützt wird er unter anderem von der Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin, dem republikanischen Gouverneur Tim Pawlenty und dem früheren Senator Fred Thompson. Das führte wiederum dazu, dass die republikanische Abgeordnete Dierdre Scozzafava ihre Kampagne abbrach und ihren demokratischen Kontrahenten Bill Owens unterstützte.
Im Weißen Haus sieht man darin schon einen Trend in der republikanischen Partei, wo die Hardliner auf dem Vormarsch seien. Präsidentensprecher Robert Gibbs erklärte am Montag, das sei ein Beispiel dafür, wie es bei den Wahlen 2010 bei den Republikanern im ganzen Land sein werde.
Mit Interesse werden sicher auch mehrere Bürgermeisterwahlen in den USA verfolgt. In New York bewirbt sich dabei der Milliardär Michael Bloomberg um eine dritte Amtszeit. Rund 100 Millionen Dollar lässt er sich das kosten. Daneben werden auch noch Bürgermeister in den US-Großstädten Atlanta, Houston, Boston, Detroit und Pittsburgh gewählt.