Zum Hauptinhalt springen

Erstmals wieder mehr IT-Jobs

Von Hans Paul Nosko

Wirtschaft

Zum ersten Mal seit zwei Jahren steigt die Zahl der Stelleninserate auf dem IT-Sektor. Im ersten Quartal 2003 lag sie um etwa 25% höher als im letzten Viertel des vergangenen Jahres. Gedreht hat sich auch das Inserentenverhalten: Bereits mehr als die Hälfte aller EDV-Firmen annonciert ihre Stellen im Internet - der Anteil der Tageszeitungen ist rückläufig.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Exakt 405 Jobangebote aus dem Bereich Informationstechnik fanden sich im ersten Quartal 2003 in den Tageszeitungen Der Standard, Die Presse und Kurier sowie in den Online-Medien standard.at, jobfinder und jobnews.at. Im vierten Quartal des Vorjahres waren es noch 321 gewesen, was nach einem zwei Jahre langen Sinken den Tiefststand bedeutete.

"Dies lässt uns hoffen, dass wir das Ärgste hinter uns haben", erklärte Unternehmensberater Robert Fitzthum, der diese Auswertung seit 2001 vornimmt, gestern vor Journalisten. Vor zwei Jahren lag die Zahl der offenen Stellen im ersten Quartal übrigens bei 1.500. Aber das war noch die Endzeit des Internet-Booms, in der auch jede Menge von Webdesignern und Multimedia-Spezialisten gesucht wurde.

Diese sind derzeit deutlich weniger nachgefragt, wie Fitzthum weiß. Gesucht werden derzeit Kräfte im "Support", will heißen: Schulungsmitarbeiter, Call-Center-Personal, Wartungsspezialisten. Außerdem gefragt sind Programmierer, Systembetreuer und - seit langem wieder - Führungskräfte.

Weniger gute Chancen haben derzeit Projektmanager und Vertriebler. Fitzthum: "Als die Firmen Umsätze einbüßten, glaubten sie, der Vertrieb sei zu schwach und nahmen hier Personal auf." Erst jetzt habe man erkannt, dass die Nachfrage zurück gegangen sei.

Völlig geändert hat sich auch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Stellenmarkt. Paul Michal, Geschäftsführer von Österreichs größtem Software-Haus Beko: "Zu Ende der Neunziger Jahre hat die Branche noch jeden angestellt, der Grundkenntnisse in der EDV hatte. Jetzt nehmen wir nur noch echte Spezialisten." Die Gehälter seien um etwa 20% niedriger als noch vor zwei, drei Jahren.

Verluste ganz anderer Art verzeichnen die gedruckten Tageszeitungen: Ihr Anteil an Job-Annoncen im IT-Bereich ist rückläufig und lag im ersten Quartal dieses Jahres bei nur noch 46,3% - den größeren Rest teilen sich Online-Jobbörsen. Unternehmensberater Fitzthum schätzt, dass der Printanteil sich bei einem Drittel einpendeln wird.