Zum Hauptinhalt springen

Erwarte das Unerwartete

Von Tamara Arthofer

Kommentare
Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Weil nicht sein darf, was nicht sein kann, hatte der Stammtisch am Dienstag gleich über mehrere sportliche Ereignisse zu rätseln, die so nicht vorgesehen waren: Da war zu Mittag die gefühlte Majestätsbeleidigung der Medaillenlosigkeit für Österreichs Team-Skifahrer; am Abend folgte die 0:4-Niederlage des FC Barcelona im Champions-League-Achtelfinalhinspiel gegen Paris Saint-Germain. Erstmals ging Österreichs Ski-Team in diesem Bewerb leer aus, erstmals seit zehn Jahren droht Barcelona das Viertelfinale zu verpassen. Doch es gibt für beides Erklärungen. Barcelona ist längst nicht mehr so stilprägend wie vor einigen Jahren, nach dem Ende der Tiqui-Taca-Ära versuchte man, sich einen Plan B zurechtzulegen, der manchmal besser, manchmal schlechter aufgeht. Am Dienstag ging gar nichts auf, bei PSG dafür alles. Die Spieler haben alle das Potenzial, künftig - wie von Klubchef Nasser Al-Khelaifi schon länger gefordert - eine (noch) größere Rolle in Europa zu spielen, mit Trainer Unai Emery gelang offenbar ein Glücksgriff. Der Baske hat alles richtig gemacht und offenbar aus den unzähligen Niederlagen gegen Barcelona in seiner Zeit als Trainer in Spanien gelernt. Und es ist ihm gelungen, die Mannschaft aus dem Schatten von Zlatan Ibrahimovic zu führen, der selbst zweimal mit PSG an seinem Ex-Klub scheiterte und nun mit Manchester United mit der Europa League vorliebnehmen muss. Zumindest über die englische Premier League wird man sich wohl auch für kommende Saison nicht für Höheres qualifizieren. Es gibt doch im Sport mehr Unerwartetes, als man glaubt. Und das ist dann irgendwie auch wieder beruhigend.