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"Erwartete Konsolidierung hat nicht stattgefunden"

Von Stefan Melichar

Wirtschaft
Gold sollte laut Erste Bank etwa 5 bis 10 Prozent eines diversifizierten Portfolios ausmachen. Foto: bilderbox

Private-Banking-Chef der Erste Bank sieht Vorteile für große Anbieter. | Empfehlung, mehr in Schwellenländer zu investieren. | Wien. Das Geschäft mit der Vermögensverwaltung besonders gut betuchter Kunden galt - wegen der Finanzkrise - auch in Österreich als Kandidat für tiefgreifende Umwälzungen. Überraschenderweise hat sich am Markt für das sogenannte Private Banking jedoch kaum etwas geändert: "Die Konsolidierung hat nicht stattgefunden", so Wolfgang Traindl, Bereichsleiter für Private Banking bei der Erste Bank.


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Wurde kleineren Anbietern vorausgesagt, nicht überlebensfähig zu sein, haben innerhalb des vergangenen Jahres mit der Liechtensteinischen Landesbank und der Zürcher Kantonalbank sogar zwei neue den Weg nach Österreich gefunden. Österreich werde von den Banken weiterhin als Sprungbrett nach Osteuropa gesehen, erklärt Traindl im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Allerdings sei dort das Private Banking noch nicht so entwickelt wie hierzulande, da sich ein finanzstarker und an Geldanlage interessierter Mittelstand erst langsam herausbilde.

"Zu viele Anbieter"

Grundsätzlich sieht Traindl die Tendenz, dass italienische und deutsche Kunden ihr Geld in ihre Heimatländer zurückholen. Umgekehrt wechseln jedoch auch Österreich verstärkt aus der Schweiz und aus Liechtenstein wieder in die Heimat. In Ostösterreich würden sich Zu- und Abflüsse die Waage halten, so Traindl, im Westen gebe es wahrscheinlich mehr Abflüsse.

Grundsätzlich sei der Private-Banking-Markt in Österreich "overbanked", so der Experte. Das bedeutet, dass es angesichts des Kundenpotenzials zu viele Anbieter gibt. Nach der Krise würden die Kunden jedoch stärker als vorher die Stabilität und Vielseitigkeit großer Banken schätzen, meint Traindl. Er empfiehlt seinen Kunden, im Rahmen eines diversifizierten Portfolios verstärkt in Schwellenländer zu investieren - und zwar sowohl im Anleihen als auch im Aktien- und Währungsbereich. Angesichts starker Wachstumsaussichten gehe es darum, sich rechtzeitig richtig zu positionieren.

Erste Bank und Sparkassen verwalten im Bereich der Kunden ab 300.000 Euro Anlagepotenzial ein Gesamtvermögen von 35 Milliarden Euro. Damit halte man einen Marktanteil von 25 Prozent, so Traindl.