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Im "Radiokolleg" in Ö1 begann am Montag eine Serie mit dem Haupt- und Untertitel "Was Kinder von den Eltern brauchen. Über die chaotische Kunst der Erziehung". Der ersten Folge vorangestellt war der Merksatz: "Kinder sind die Spiegel ihrer Eltern, oder: Warum die Erziehung beim Erzieher beginnt". Dazu hier einige merk-würdige Aussagen von Pädagogen und Familienberatern:
Was Kinder zuallererst von den Eltern brauchen, ist ihr Da-Sein, ihre psychische Erreichbarkeit, Liebe, Geborgenheit, Empathie und Ehrlichkeit. Oder: Was ich mir nicht zumute, mute ich auch dem Kind nicht zu. Oder auch: Wir können den Kindern nur so viel geben, wie wir ihnen von uns mitteilen. Sonst erwarten wir etwas von den Kindern, was wir vielleicht selber nicht können, und sie sollen es dann für uns leisten. Das wäre (oder ist) dann Erziehung als Leistung der Kinder an die Erwachsenen. Erziehung ist aber Vorleben, nicht Durchsetzen. Denn, schließlich: Ich kann den anderen nur so weit bringen, wie ich selber bin.
Am selben Tag war, in "Treffpunkt Kultur" in ORF 2, ein Bericht zu sehen über Kärntner Kulturk(r)ämpfe, nämlich über das rauhe Klima zwischen Künstlern und Politikern daselbst. Und im ZiB 3 war, wieder einmal, der heftige Konflikt zwischen Regierung und Opposition um die Sanktionen das beherrschende Thema.
Vielleicht könnte der ORF je eine Kopie des genannten Radio-Kollegs an die Bundes- und die Kärntner Landesregierung senden, zum nachdenklichen Anhören. Denn was für Eltern und Kinder recht ist, sollte auch für Regierende und Regierte billig sein . . .