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OMV wartet auf Gas in Baumgarten. | Moskau. Russland hat die Gaslieferungen nach Europa über die Ukraine wieder aufgenommen. Das Gas aus Russland hat am Dienstag nach zweiwöchigem Lieferstopp über die Ukraine erstmals wieder die Europäische Union erreicht. In der Slowakei bestätigte Wirtschaftsminister Lubomir Jahnatek um 12.00 Uhr MEZ, dass wieder Druck auf den Pipelines sei. | Österreichs Gas gehört zu 40 Prozent dem Ausland
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Auch der ukrainische Energieversorger Naftogaz bestätigte die einwandfreie Durchleitung an der Messstation Uschgorod an der ostslowakischen Grenze.
Die heimische OMV rechnet nun damit, dass Gas aus Russland "demnächst" in Baumgarten eintreffen könnte. "OMV steht mit Gazprom und den vorgelagerten Netzbetreibern in Kontakt und ist auf den Beginn der Lieferungen vorbereitet" heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.
Die OMV rechnet damit, dass russisches Gas "in den nächsten zwei, drei Tagen" in Österreich ankommt, es "kann aber auch früher sein. Das hängt davon ab, wie sich die Situation in der Ukraine darstellt", hieß es am Dienstagvormittag seitens eines OMV-Sprechers.
Russland hatte die Erdgaslieferungen in die Ukraine am 1. Jänner gestoppt. Am 7. Jänner wurde auch der Erdgastransit in die EU-Länder eingestellt. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, für das Dilemma verantwortlich zu sein. Hintergrund war ein Streit um die Gaspreise. Erst am Montag hatten Russland und die Ukraine ein Abkommen zur Beendigung ihres Gasstreits unterzeichnet und damit nach zwei Wochen den Weg für eine Wiederaufnahme der Lieferungen in die EU frei gemacht.
Barroso will "auf den Tisch hauen"
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hat die EU aufgefordert, ihre Lehren aus dem russisch-ukrainischen Gasstreit zu ziehen und die Energieversorgung in Zukunft mehr zu diversifizieren. Barroso sagte am Dienstag, die EU müsse in Zukunft auch unabhängiger von Russland werden. "Das geht gar nicht gegen Russland, das ist eine objektive Tatsache", betonte er.
"Ich war zutiefst enttäuscht in diesen Tagen", betonte Barroso, vor allem von der Art, wie zwischen der politischen Führung Russlands und der Ukraine diskutiert wurde. Es sei noch nie passiert, dass Einigungen erzielt wurden, an die sich nachher niemand gehalten habe. Auch in Gesprächen mit ukrainischen und russischen Politikern will Barroso dies klarmachen und "auf den Tisch hauen", wie er sagte. Gleichzeitig betonte er, die EU wolle weiter konstruktive Beziehungen zu Moskau und Kiew entwickeln.