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Während sich nach sieben Runden schon zwei Bundesliga-Trainer verabschiedet haben - Jochen Fallmann von St. Pölten unfreiwillig, Admira-Coach Damir Buric nahm das Angebot von Greuther Fürth an -, rückt die wichtigste Trainerentscheidung näher und näher: jene über den ÖFB-Teamchef. Und die Diskussion dazu nimmt langsam Fahrt auf, mit mitunter originellen Aussagen. Nicht nur, dass sich so mancher rot-weiß-rote Trainer viel zu jung für den Posten wähnt - nach Ralph Hasenhüttl (50) bekundete dies auch Zoran Barisic (47) -, nehmen die Unterstützungserklärungen für Marcel Koller (56) seltsame Züge an. Sturm-Coach Franco Foda, mit 51 nicht "zu jung" und durchaus willig, kritisiert den Umgang der Öffentlichkeit und Medien mit Koller: "Vor zwei Jahren war Koller der beste Mann, jeder hat ihn gemocht. Jetzt wollen ihn viele weghaben, die ihn damals hochgelobt haben. Ich finde das nicht okay, dass jetzt schon über einen Nachfolger diskutiert wird."
Mit Verlaub, was ist daran nicht okay, einen Trainer im Sieg hochleben zu lassen, seine Tugenden zum Erfolg zu loben, ihn im Misserfolg aber auch schonungslos die Fehler vorzuhalten? Und da die Abwärtsspirale im Team, das derzeit die historisch schlechteste WM-Qualifikation liefert, offensichtlich nicht gestoppt werden kann, sind Forderungen nach einem Neustart nur legitim. Zumal Koller auch nicht persönlich diffamiert oder öffentlich Schmutzwäsche gewaschen wird. Der größte Fehler wäre hingegen, konstruktive Kritik nicht ernst zu nehmen - genau das ist vor der EM passiert. Die Folgen beschäftigen Fußball-Österreich noch immer.