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Jetzt hat es also auch Pumuckl erwischt. Für ein neues Buch musste der rothaarige Kobold abspecken. "Dynamischer" solle die kleine Nervensäge aussehen, wurde dem Zeichner angeschafft. Der arme Meister Eder, denkt man da unvermittelt: noch dynamischer! Apropos Meister Eder: Ob der auch auf Diät gesetzt wurde, ist nicht bekannt, aber unwahrscheinlich. Kreuz sakra. Da hat man sie ja schon wieder, die ungleiche Behandlung. Die hat jetzt übrigens einen Vertriebsmitarbeiter der Nobelmodemarke Hervé Leger den Job gekostet. Der hat nämlich der britischen Zeitung "Mail on Sunday" gesagt, für wen die berühmten, extrem figurbetonten Bandagenkleider des Labels aller nicht geeignet sind. "Üppige" Damen und solche mit "markanten Hüften und sehr flacher Brust" würden sich selbst nicht glücklich machen mit den Kleidern, meinte er. Das Design sei nicht für sie gedacht. Und übrigens auch nicht für Lesben - die hätten es nämlich gern "maskulin und gemütlich".
Es ist wohl keine große Überraschung, dass der Mann seinem (Ex-)Arbeitgeber damit keinen großen Dienst erwiesen hat. Der unvermeidliche Shitstorm auf den Sozialen Medien ist natürlich nicht ausgeblieben. Als "lesbenfeindlich und körperfaschistisch" wurde der Mann im freundlichsten Fall bezeichnet. Dabei hätte man ganz sachlich bleiben können in der Diskussion: Wirbt doch das Hervé-Leger-Kleid seit Jahrzehnten damit, dass es sogar "üppigeren" Damen durch seine besondere Schnitttechnik rasante Kurven zaubert und dabei immer noch bequem bleibt. Irgendjemand hat also unrecht.