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Was vor wenigen Jahren noch Hot Dog, Leberkässemmel und Burger waren, sind mittlerweile Obst und Gemüse, Nudeln und Reis: Die Grundnahrungsmittel für Studenten. Gesundes und ausgewogenes Essen spielt mittlerweile auch bei Österreichs Hochschülern eine zunehmend wichtige Rolle.
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"Ein schneller Kaffee und vielleicht noch ein Semmerl", so sieht das Frühstück bei Markus, einem 24-jährigen BWL-Studenten aus. Das Mittagessen kommt vom Schnellimbiss, das Abendessen besteht öfter aus Spaghetti und Salat. Oder einem mitgenommenen Kebab. Für den Studenten sind die wichtigsten Punkte bei der Wahl des Essens die Schnelligkeit der Zubereitung und der Einkaufspreis.
Während es bei Markus hauptsächlich "schnell gehen muss", ist Paul - sein Wohnungskollege und ebenfalls BWL-Student - ein leidenschaftlicher Koch. "Gesund und lecker muss es sein", meint Paul auf die Frage nach welchen Kriterien er seinen Speiseplan zusammenstellt. "Auf der Hitliste stehen Gemüseteller - wie etwa gegrillte Tomaten, Pastavariationen, Palatschinken und Salate", erklärt Paul. So wie Paul legen zunehmend mehr Studenten Wert auf ausgewogene und gesunde Ernährung. Zwar kaufen 90 Prozent der Hochschülerschaft nach Geschmack und Preis ein, aber eben auch nach gesundheitlichen Standpunkten.
Selber kochen im Vormarsch
Karl-Heinz Wagner, Professor am Institut für Ernährungswissenschaften, sieht den Trend weg von der Pommesbude in Richtung gesunder Ernährung. Auch selber kochen ist auf dem Vormarsch. "85 Prozent der Studenten kochen bereits selber, 35 Prozent essen täglich Obst", zitiert Wagner aus einer diesjährigen Studie des Instituts. Was sich laut Wagner in wenigen Jahren zum Positiven geändert hat, ist vor allem die "Forcierung der Beilagenseite" mit Nudeln, Reis und Salaten. Ein Tipp des Ernährungsexperten in Richtung gesunder Einkauf wäre hier, verstärkt auf Tiefkühlkost zu setzen. Die oft günstigen schockgefrorenen Produkte sind reich an Vitaminen. Ausserdem "sind sie schnell zuzubereiten", meint Wagner.
Als positiv bezeichnet der 33-jährige Universitätsprofessor auch das kulinarische Angebot der Mensen. So legen die Universitäts-Kantinen - neben dem günstigen Preis - zunehmend Wert auf ausgewogene Ernährung, die speziell auf Studenten - also Kopfarbeiter - abgestimmt ist. Wer keine Gelegenheit hat, in der Mensa zu essen oder selber zu kochen wie Paul, dem gibt Ernährungsexperte Karl-Heinz Wagner noch einen Tipp: "Einfach statt dem Leberkässemmerl ein Weckerl kaufen." Mahlzeit.