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Es beginnt irgendwie dramatisch, ist dann aber doch nicht so arg. Gliederschmerzen, Müdigkeit, Bronchitis, Schnupfen mit krachenden Nebenhöhlen beim Schneuzen, Übelkeit beim Essen, ganz zu schweigen von dem, was sich im Intestinum abspielt . . . Nach Tagen kommt der Mensch zur degoutanten Erkenntnis, dass er ein temporärer, inkontinenter Schleimbeutel ist, wundert sich immer wieder, woher eigentlich all dieses widerliche Zeug kommt, und will der Sache auf den Grund gehen.
Beim Greißler, der zufällig ersten, aber für gewöhnlich gut informierten Anlaufstelle hört er: "Ja, es geht so was um." Na fein, denkt er, wenigstens ist er nicht allein leidend. Er geht also um geeignete Mittel in die Apotheke und hört: "Ja, es geht so was um." In der Trafik, im Stammbeisl, in der Buchhandlung, am Arbeitsplatz, an den er sich geplagt, aber ohne Fieber (einziges Symptom, das für Grippe gesprochen hätte) begibt - überall hört er den mittlerweile bereits enervierenden selben Satz. Zu guter Letzt ruft er den Hausarzt an, schildert ihm die Symptome und will´s nun aber wirklich wissen. Dessen Antwort? - Einmal darf geraten werden!