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Es ist grün! Nein, Spaß, doch rot!

Von Christina Böck

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Krawuzikapuzi. Die deutsche Stadt Augsburg erfährt eine besondere Aufwertung im Verkehrswesen. Dort wird nämlich nicht mehr einfach nur einfallslos mit Rot oder Grün angezeigt, ob man sicher über die Straße kommt. Am Freitag wird eine Ampel in Betrieb genommen, bei der ein Kasperl in den entsprechenden Signalfarben leuchtet. Das Verkehrszeichen steht in der Nähe des Theaters der Augsburger Puppenkiste, dessen zipfelbemütztes Mitglied mit diesem Denkmal geehrt werden soll. Jetzt ist das wieder so eine Sache. Stichwort Vertrauensgrundsatz. Fällt ein Kasperl, der ja meist nicht gerade für das Höchstmaß an Seriosität bekannt ist, überhaupt unter diesen? Oder lockt er arglistig Fußgänger ins Verderben, nur weil er das lustig findet? Gruselkasperl!

Nichtsdestotrotz ist das eine charmante Idee. Man könnte das auch in Wien übernehmen. Die Pärchenampeln bestehen ja jetzt schon so lange, die regen niemanden mehr auf. Und das österreichische Puppenspiel-Arsenal hat auch so einiges aufzubieten. Vor allem für die Stop-Variante fiele einem ein ganzes Spektrum an Figuren ein, die einem nachhaltig die Lust am Weitergehen vergällen. Allen voran der Clown Habakuk, diese österreichische Soft-Ausgabe des Joker-Bösewichts von "Batman". Für die Grünphase eignet sich Pezi, der Bär mit seinem Hang zum Laissez-Faire. Als besondere Sicherheitsvorkehrung könnte man eine akustische Schranke einbauen. Die Straße zu überqueren ist demnach nur möglich, wenn man auf die Frage "Seid ihr alle daaaa?" richtig geantwortet hat. Und wenn es dann grün wird, erschallt ein fideles "Hurrrrah!"