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Auch schon wieder elf Jahre ist es jetzt her, dass Gwyneth Paltrow fett war. So eine richtig wuchtige Wampe hatte sie. Die war aber nicht echt. Denn es ist bekanntlich ein Naturgesetz: An Gwyneth Paltrow bleiben Fettmoleküle nicht haften. Deswegen musste sie für den albernen Film "Schwer verliebt" einen albernen Umschnallbauch tragen. Der Film hatte die Aussage: Auch in dicken Menschen stecken tolle Charaktere. Obwohl in dem Fall in dem dicken Menschen nur eine dünne Gwyneth Paltrow gesteckt ist.
Ein Umschnallbauch ist so ziemlich das Demütigendste, das sich Hollywood hat einfallen lassen. Und zwar nicht für diejenigen, die ihn anziehen müssen. Sondern für jene Zuschauer, die tatsächlich über ein paar Gramm Bauchfett verfügen. Denn so ein Fatsuit zeigt, dass es Dicke im Kino oder genauso im Fernsehen nur geben darf, solange man den Wanst wieder bequem abnehmen kann.
Langsam, sehr langsam scheint sich das zu ändern. Viel Erfolg bei Publikum und Kritik hat zum Beispiel eine US-Serie namens "Mike & Molly", in der eine übergewichtige Lehrerin eine Romanze mit einem Polizisten hat, dessen Kollege zu ihm sagt: "Wenn du erschossen wirst, werde ich nicht genug Kreide für den Umriss haben." Und nun hat es sogar Gabourey Sidibe mit ihren über 100 Kilo Lebendgewicht auf die Liste der "Sexiest Women Alive" geschafft. Einer Jazz Gitti zum Beispiel war das vor einigen Jahren noch verwehrt geblieben. In Mode wird der Fatsuit zwar deswegen wohl nicht kommen. Aber vielleicht sieht man ein, dass dicke Personen auch von echten dicken Menschen gespielt werden können.