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Es kann nur einen Sieger geben

Von Walter Hämmerle

Politik

Stadler: Strache fühlt sich mit mir nicht sicher. | FPÖ: Entschieden ist noch gar nichts. | Wien. Machtkämpfe in der FPÖ haben etwas archetypisches, klassisches an sich: Haider gegen Steger, Haider gegen Gugerbauer, Riess-Passer gegen Haider, Haider gegen Haupt, Haider gegen Strache oder eben jetzt Strache gegen Stadler. Stets geht es um ein Alles oder Nichts. Die üblichen machttechnischen Kompromisse, mit denen sich andere Parteien gewöhnlich über die Runden helfen, zählen hier nicht. Wenn aufrechte Recken streiten, kann eben nur einer das Schlachtfeld als Sieger verlassen.


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Im sich seit Monaten hinziehenden Hahnenkampf zwischen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und dem konservativ-katholischen Flügelspieler Ewald Stadler steht der Sieger ohnehin schon lange fest. Sein Name lautet wenig überraschend Strache - und das hat nun auch Ewald Stadler am Donnerstag bestätigt. Sein Ausschluss aus der FPÖ sei beschlossene Sache, man suche nur noch nach der optimalen Begründung: "Strache fühlt sich mit Stadler in einer Partei offensichtlich nicht sicher." Vollzogen soll das Femegericht über den Ex-Volksanwalt beim Parteivorstand am Donnerstag werden.

Die Argumente für einen Parteiausschluss zu organisieren ist in diesem Fall Sache des FPÖ-Ehrenobmannes und momentanen Kurzzeit-Volksanwalts Hilmar Kabas. Er arbeitet an einem Bericht, wie die Jugendfotos über die Kriegsspiele Straches im Military-Look, die Stadler zugespielt worden waren, in die Öffentlichkeit gerieten. Nicht wenige in der FPÖ vermuten den Drahtzieher jedoch in Stadler selbst - ein Vorwurf, den dieser jedoch empört zurückweist.

Interner Unruheherd . . .

Mindestens so überrascht wie die Öffentlichkeit zeigt sich auch die FPÖ vom selbstverkündeten bevorstehenden Parteiausschluss des streitbaren Vollblutparlamentariers, der zu seinen Zeiten als FPÖ-Klubobmann wenig liebevoll als Haiders Dobermann charakterisiert wurde. Die Partei spricht von Gerüchten und behauptet steif und fest: Beschlossene Sache sei noch gar nichts - allein schon deshalb, weil Kabas seinen Bericht noch nicht abgeschlossen habe. Und auch dem Ehrenobmann selbst will es ein Rätsel sein, wie Stadler zu seiner Überzeugung kommt.

Wie dem auch sei: Mit seinem Drang an die Öffentlichkeit hat Stadler nun selbst - und, so ist anzunehmen, sehr bewusst - die Brücken zu Strache abgebrochen. Eine Neuauflage jener inszenierten Versöhnung, wie sie noch vor Wochen bei der freiheitlichen Klubklausur der Öffentlichkeit dargeboten wurde, ist ausgeschlossen.

. . . und brillanter Redner

Mit Stadler verliert die FPÖ im Fall des Falles nicht nur einen permanenten Unruhestifter in den eigenen Reihen, sondern auch einen brillanten Rhetoriker. Von diesen gibt es in der neuen FPÖ unter Strache nicht allzu viele. Hinzu könnte ein schmerzhafter finanzieller Aderlass kommen: Verlässt Stadler den FPÖ-Klub, büßt dieser 400.000 Euro an Förderungen ein.

Stadler selbst würde auf jeden Fall sein Mandat behalten, weiterhin im Eurofighter-Ausschuss könnte er nur mit Zustimmung der Partei bleiben. Ein Wechsel zu einer anderen Fraktion ist höchst unwahrscheinlich, ein Übertritt zum BZÖ ist für den einstigen Anführer der Parteirebellen von Knittelfeld unvorstellbar. Dasselbe gilt für das BZÖ.