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Brennende Asylheime in Deutschland; ein Pensionist im ostdeutschen Freital grüßt mit dem Hitlergruß; Feuerlöscher gegen Flüchtlinge auf der griechischen Insel Kos; Brandstiftung in Salzburg. Diese ekelhaften Vorkommnisse überlagern die vielen schönen Beispiele von Hilfsbereitschaft und Solidarität, die es ebenso gibt. Doch das Gute schweigt zumeist - und tut. Nur das Böse schreit laut, weil nicht mehr dahintersteckt.
Dass sich in afrikanischen und arabischen Ländern Millionen aufmachen, um Krieg, Terror und Elend zu entkommen, kann niemandem verborgen geblieben sein. Und doch trifft es die europäische Gesellschaft unvorbereitet, ein klares Versagen der Eliten.
Diese Eliten haben noch eine Chance: Sie müssen nun noch lauter schreien als die Bösen - und die vielen positiven Beispiele hervorkehren. Regierungspolitiker, die meinen, das Boot sei voll, sollen zurücktreten. Wo bleibt der Papst mit seiner beträchtlichen Autorität? Wo bleiben die EU-Spitzenpolitiker?
Die Zeit, auf "technischer Ebene" (was für ein vertrottelter Ausdruck) EU-Flüchtlingsquoten zu besprechen, ist vorbei. Die 28 Regierungschefs haben die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, reinen Wein einzuschenken. Die Welt erlebt eine Völkerwanderung, die vor allem Europa trifft.
Sollen wir die Menschen im Meer sterben lassen? Sollen wir sie einfach hinter die nächste Grenze abschieben? Wo wird dann ihr Platz sein?
Natürlich ist dieser Platz eigentlich in den Regionen, aus denen sie stammen. Aber wie soll ein Bäcker sein Geschäft in Aleppo betreiben? Wie sollen Kinder in äthiopischen und libyschen Städten zur Schule gehen? Die Antwort ist simpel: gar nicht. Wer flüchten kann, flüchtet. Das passierte lange genug auch in Europa.
Nein, es gibt keine einfache Antwort auf das, was gerade passiert. Umso wichtiger wäre es, wenn alle Autoritäten der europäischen Gesellschaft an einem Strang ziehen würden.
Die Furcht der Menschen vor dieser Völkerwanderung eint beide Seiten: Ansässige und Hereinströmende, Besitzende und jene, die alles verloren haben. Ein Seekirchner fürchtet sich, doch der syrische Flüchtling auch. Die Situation in den Griff zu bekommen, geht nur mit jener Menschlichkeit und Vernunft, zu der wir erzogen wurden. Menschenrechte sind unteilbar und gelten in Syrien genauso wie in Salzburg.