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Zufrieden mit dem eigenen EU-Wahlkampf zeigte sich der Spitzenkandidat der Grünen, Johannes Voggenhuber. Ein bitterer Beigeschmack hinterlasse jedoch die EU-weit niedrige Wahlbeteiligung.
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"Sehr, sehr bitter": So kommentierte der lang gediente EU-Mandatar unmittelbar nach seiner Stimmabgabe im bürgerlichen Wiener Bezirk Wieden die gestern bereits vorliegenden Wahlergebnisse aus anderen Staaten, wonach etwa die Wahlbeteiligung in Tschechien nur bei rund 30 Prozent lag. Als Symptom einer bereits jetzt weit verbreiteten EU-Müdigkeit bei den "Neuen" wollte er das jedoch nicht gewertet wissen. In erster Linie seien die nationalen Regierungen abgestraft worden. Voggenhuber befürchtet aber, dass dies die EU-Regierungen zum Anlass nehmen könnten, das Parlament kurz angebunden zu halten.
Obwohl es schwierig gewesen sei, europapolitische Themen zu setzen, zeigte Voggenhuber sich dennoch zufrieden mit dem Wahlkampf der Grünen. Allerdings sei es ein Risiko gewesen, "bei der Eskalation der Beleidigungen nicht mitzumachen".
Der Wahlnachmittag wollte er "unbekümmert" und mit einem Spaziergang verbringen, "bis ich mich dann ins Wahlgetümmel stürze". Die Grünen hatten für den Abend in ein Bier-Beisl ins Wiener Alte AKH geladen.