Koren nur als interimistischer Bawag-Chef wahrscheinlich. | Gute Chancen für Ex-Bank-Austria-Vorstände. | Wien. Nach dem Rücktritt von Bawag-Generaldirektor Johann Zwettler tauchen in Branchenkreisen immer mehr Namen von Personen auf, die als mögliche Nachfolger gehandelt werden. Zwettlers Stellvertreter, Stephan Koren, halten viele als aussichtsreichsten interimistischen Bawag-Chef. Gegen Koren als neuen Vorstandsvorsitzenden spreche allerdings die politischen Farbenlehre, da er dem schwarzen Lager zugerechnet wird, heißt es.
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Als zweiter potenzieller Zwettler-Nachfolger aus der Bawag-Riege ist Vorstandsdirektor Josef Schwarzecker im Gespräch. Eventuell auch sein Kollege Herbert Legradi. Allerdings gilt nach dem Refco-Skandal eine Neubesetzung aus den eigenen Reihen als eher unwahrscheinlich.
Ganz oben auf der imaginären Kandidatenliste stehen hingegen einige ehemalige Manager der Bank Austria-Creditanstalt-Gruppe: Allen voran die Ex-BA-CA-Vorstände Wolfgang Haller, Friedrich Kadrnoska, Franz Zwickl sowie der vormalige BA-CA-Generaldirektor Karl Samstag. Als weiterer möglicher Kandidat gilt ebenso der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der BA-CA-Fondsgesellschaft Capital Invest, Johann Kernbauer.
Nach wie vor im Gespräch ist die schon vor Wochen genannte Gertrude Tumpel-Gugerell, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) und Frau von Arbeiterkammerpräsident Herbert Tumpl. Sie selbst hat diese Spekulation bisher vehemt zurückgewiesen.
Laut Berichten der Austria Presse Agentur könnte auch Kontrollbank-Chef Rudolf Scholten für die Position umworben werden. Im Zuge von Rochaden käme demnach auch der jetzige BA-CA-Chef Erich Hampel in Frage, falls er unter der neuen Führung der italienischen Unicredit, welche die BA-CA-Mutter Hypovereinsbank übernimmt, zu wenig Herausforderung sieht, heißt es.
Die Gewerkschaftsbank muss nun jedenfalls in weniger als sechs Wochen einen neuen Vorstandsvorsitzenden bestellen. An möglichen Kandidaten mangelt es derzeit offensichtlich nicht. "Es sind derzeit ja so viele Banker am Markt - es wird sich schon jemand finden", heißt es dazu aus Insider-Kreisen zur "Wiener Zeitung".