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Am 1. Oktober soll der Gasmarkt für alle Kunden offen sein. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, denn beispielsweise für Ausgleichsenergie muss es klare Spielregeln geben. So wird die Stromverrechnungsstelle für Tirol und Vorarlberg, A&B, auch für Gas zuständig sein. Die für das restliche Österreich verantwortliche AGCS wartet noch auf die Konzession.
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Während die A&B schon an die Erledigung aller administrativen Schritte gehen kann, wartet die AGCS noch auf das Placet aus dem Wirtschaftsministerium. Die Uhr tickt. Denn mit 30. September muss die stündliche Abrechnung von Ausgleichsenergie möglich sein. Bisher wurde die Energie über den ganzen Tag ausgeglichen. Dieses neue System kommt die Großkunden allerdings teurer. "Es wird für uns verdammt knapp", bestätigt AGCS-Chef Robert Hager, der seine Konzession erst mit Ende dieser Woche erwartet. Die Energie-Control ist informiert, dass ihr nur wenige Tage für die Genehmigung der allgemeinen Geschäftsbedingungen bleiben. Die Verträge mit den Gasversorgern und -lieferanten müssen dann innerhalb eines Tages abgeschlossen werden.
Der Wettbewerb wird vorerst zwischen den Speicherbetreibern stattfinden. Deshalb ist die RAG (Rohölaufsuchungs AG) dabei ihre Speicherkapazität um das Vierfache zu erhöhen, wie der "Energie Report" berichtet. Die RAG will den Ausgleichsenergiemarkt nicht allein der OMV überlassen, denn mit dem Augleichsgas ist laut RAG einiges Geld zu verdienen. A&B-Vorstand Peter Bauhofer erwartet sich allerdings keine Mega-Umsätze: "Es gibt nur sehr wenige Gasproduzenten". Neben den Landesgasversorgern (TIGAS und VEG) werden im Westen auch die RWE Gas und die Salzburg AG als Anbieter tätig. Der A&B-Chef geht davon aus, dass die Econgas - die Tochter von OMV, Wiengas, EVN und Oberösterreichischer Ferngas - bald auch im Westen tätig wird. Auch die RAG lässt erkennen, dass sie ins Kundengeschäft einsteigen will - sofern es sich rechnet. Im Osten wollen Ruhrgas Austria und eventuell Gas Alive mitmischen.
Weder Bauhofer noch Hager erwarten fürs erste wesentliche Preisreduktionen. Der Spielraum sei gering. Möglich wäre, laut Bauhofer, dass sich der Gaspreis in Hinkunft stärker am Strom- als wie bisher am Ölpreis orientiert.