Die europäische Raumfahrtagentur ESA könnte in 13 Jahren mit einer eigenen Raumkapsel Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS schicken. Vertreter der ESA und der EADS-Tochter Astrium gaben am Dienstag in Bremen den Startschuss für eine erste Projektstudie.
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Die Entwicklungskosten für die Raumkapsel, die bis zu vier Astronauten transportieren soll, werden auf rund 2,4 Milliarden Euro beziffert.
Für die Projektstudie stehen zunächst 21 Millionen Euro bereit. In einem ersten Schritt soll der seit 2008 im Einsatz befindliche Raumtransporter ATV ("Automatic Transfer Vehicle") so aufgerüstet werden, dass er Fracht nicht nur zur ISS transportieren, sondern von dort auch Nutzlast sicher zur Erde zurückbringen kann. Dieses sogenannte Automatic Re-Entry Vehicle (ARV) soll in der Frachtversion 2016 einsatzbereit sein.
Bis 2022 könnte eine bemannte Variante entwickelt werden. Astronauten können derzeit nur mit dem US-amerikanischen Space Shuttle sowie russischen Sojus-Raumschiffen zur ISS gebracht werden. Die Amerikaner wollen die Shuttle-Flüge aber 2010 endgültig einstellen.
Seit sechs Wochen ist die Internationale Raumstation mit sechs Astronauten voll besetzt. Als erster Europäer soll im Oktober der Belgier Frank de Winne das Kommando auf der Station übernehmen. Diese Führungsrolle war bisher Amerikanern und Russen vorbehalten.