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Spaniens Politiker sprechen von einem langen, schwierigen Prozess. | Die "ständige Waffenruhe" der ETA, die am Mittwoch angekündigt wurde und heute, Freitag, in Kraft tritt, ist das siebente Waffenstillstandsangebot der baskischen Terrororganisation seit Jänner 1988. Entsprechend vorsichtig beurteilen Spaniens Politiker diesen Schritt. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero sprach von einem "langen und schwierigen Prozess des Friedens", zu dem er die Parteien aufrief. Die oppositionelle Volkspartei zeigte sich noch skeptischer.
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Die nunmehrige Waffenruhe unterscheidet sich von früheren Angeboten aber durch einige wesentliche Punkte. Der letzte tödliche Anschlag liegt nahezu drei Jahre zurück. Nach den Attentaten auf Madrider Vorortezüge am 11. März 2004 mit 191 Toten, für die die damalige Regierung in den ersten Stunden die baskischen Terroristen verantwortlich gemacht hatte, haben auch die ärgsten Hardliner unter den ETA-Mitgliedern erkennen müssen, dass tödlicher Terror ihren Zielen nur schaden kann.
817 Menschen sind zwischen 1968 und 2003 ETA-Anschlägen zum Opfer gefallen. Barbara Dührkopf, EU-Abgeordnete der spanischen Sozialisten und Witwe eines 1984 ermordeten Senators, drückte aus, was wohl viele Spanier denken: "Ich werde den Mördern meines Mannes nie verzeihen, aber das darf nicht den Prozess beeinflussen, der heute beginnt."