Der Strabag-Chef hilft, finanziert aber den Wahlkampf der Liberalen nicht.
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Wien. "Ein prominenter Spitzenkandidat würde die Wahlchancen natürlich enorm verbessern", sagt Hans-Peter Haselsteiner im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Herbert Paierl hätte er sich gut vorstellen können, aber der winkte ab. Haselsteiners Herz schlägt nach wie vor für die Liberalen - und er kann sich auch vorstellen, das Wahlbündnis aus Neos und LIF finanziell zu unterstützen, "wenn 100.000 Euro oder so fehlen. Den Wahlkampf finanziere ich ihnen aber nicht."
Dass er selbst in die Politik zurückkehrt, schließt Haselsteiner aus. Er war 1994 bis 1998 Nationalratsabgeordneter für das Liberale Forum. "Das wäre was, wenn Frank Stronach und ich gegeneinander antreten würden", meint er lachend. Haselsteiner (69) ist Chef und Miteigentümer des Baukonzerns Strabag. Er zählt damit - wie Stronach - zu den Superreichen des Landes. Dass reiche Gönner neue politische Gruppierungen aus dem Boden stampfen, "ist in Österreich halt niemand gewohnt, vor allem nicht die etablierten Parteien".
Unterstützer von Schmidt
Haselsteiner hat schon Wahlkämpfe für die frühere LIF-Chefin Heide Schmidt geführt und finanziert. Wie viel er dafür ausgegeben hat, weiß er nicht mehr - oder will es nicht mehr wissen. Eine Zusammenarbeit von Neos und LIF "halte ich für richtig".
Der Bau-Industrielle ist wirtschaftsliberal, mit Ausnahme der Sozialpolitik. So kann er sich durchaus mit einem höheren Steuersatz für hohe Einkommen anfreunden. Zuletzt äußerte er sich - aus Anlass des Weltfrauentages - zur (für männliche Führungskräfte ungewohnten) Frage nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchaus selbstkritisch. "Ich bin ein Paradebeispiel des traditionellen Rollenspiels. Heute würde ich das anders machen", erklärte Haselsteiner.
Er fände es auch positiv, wenn die Gruppierung von Neos/Liberales Forum den finanziellen Atem hätte, nicht nur bei der Nationalratswahl Ende September, sondern auch 2014 bei der EU-Wahl und danach bei der Wiener Landtagswahl anzutreten. Als "Stronach der Liberalen" sieht er sich aber nicht. Wahlkämpfe gehen in die Millionen - wie er selbst weiß.