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EU-Abgeordnete fasten für Tibet

Von WZ Online

Europaarchiv

Brüssel. Aus Solidarität mit dem tibetischen Volk haben Europaabgeordnete und EU-Beamte eine 24-stündige Fastenaktion begonnen. Dies gab der Vorsitzende der Tibet-Intergruppe des Europaparlaments, Thomas Mann (CDU), am Donnerstag zum Auftakt eines Besuchs des Dalai Lamas in der EU-Volksvertretung bekannt.


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Der CDU-Politiker übergab dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter eine Liste mit den Namen von 520 Abgeordneten sowie Angestellten von Parlament und EU-Kommission, die die Aktion zumindest symbolisch unterstützen.

Er selbst und "mindestens 40" andere EU-Parlamentarier fasteten seit Mitternacht tatsächlich, sagte Mann der Nachrichtenagentur AFP. Sie wollten 24 Stunden lang nur Wasser oder gesüßten Tee zu sich nehmen. Der Dalai Lama habe die Aktion begrüßt, sagte Mann nach einem Treffen mit dem Friedensnobelpreisträger. Er sehe darin ein "wichtiges Signal" angesichts der verfahrenen Lage im chinesisch-tibetischen Dialog, den Peking abrupt abgebrochen habe. Der Tibet-Gruppe gehören rund 100 Abgeordnete aus unterschiedlichen Fraktionen an.

Der Dalai Lama traf in Brüssel zunächst mit Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering (CDU) und den Vorsitzenden der Fraktionen zusammen. Um 11.30 Uhr sollte er vor dem Plenum zu den Abgeordneten sprechen.

China droht Sarkozy

China hat den französischen Staatschef und amtierenden EU-Ratsvorsitzenden Nicolas Sarkozy erneut vor seinem für Samstag geplanten Treffen mit den Dalai Lama gewarnt. Seine Regierung lege großen Wert auf eine "strategische Partnerschaft" und den Handel mit Frankreich, sagte Außenminister Liu Jianchao am Donnerstag vor Journalisten in Peking. Handelsbeziehungen setzten aber "gute bilaterale Beziehungen" voraus. Er hoffe, dass Sarkozy eine "korrekte Haltung" einnehmen und die "richtige Wahl" treffen werde, sagte der Minister weiter. Er verwies zugleich auf Internet-Petitionen, die zum Boykott französischer Produkte in China aufriefen.