Die EU-Agrarreform und die Erweiterung der Union werden in Europa die zentralen politischen Herbstthemen sein. Erstmals seit der Sommerpause tagen dazu die Landwirtschaftsminister in Nyborg in Dänemark. An den Beratungen, die noch bis morgen dauern, nehmen auch die Ressortchefs der Kandidatenländer teil.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Mariann Fischer Boel, die dänische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei, fordert "Innovation im Agrarsektor und in der Landwirtschaftspolitik" ein: "Wir wollen einen wettbewerbsfähigen Handel in einem zunehmend globalisierten Markt." Und dabei müsse das Verlangen der Konsumenten nach sicherer Ernährung von hoher Qualität berücksichtigt werden.
"Eine Agrarpolitik, die den Status quo beibehält, hat keine Zukunft", stellte Fischer Boel im Vorfeld des Agrarrates fest.
Wie das gehen kann, möchte Dänemark auch gleich seinen EU-Partnern und den künftigen Mitgliedsländern vorführen: Die Länder-Delegationen sind zu einer Exkursion in den "Marktgarten" Rosborg Gartneri in Bellinge eingeladen. Dort werden mit Hilfe "der modernsten Technologie", so die dänische EU-Ratspräsidentschaft, Pflanzen und Kräuter gezüchtet.
Die Minister sollen in Nyborg auf der Insel Funen - der Heimat der dänischen Ressortchefin - gemeinsam mit den Kommissaren Franz Fischler (Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Fischerei) und David Byrne (Gesundheit und Konsumentenschutz) darüber beraten, wohin sich die europäische Landwirtschaft entwickeln soll.
Während die dänische Ratspräsidentschaft ein engeres Zusammenwirken von Wirtschaft, Forschung und Konsumentenschutz anstrebt, bleiben die neu zu verteilenden EU-Förderungen Hauptstreitpunkt. Denn die Erweiterung der Union ist nicht zum Nulltarif zu haben.