Abstimmung der EU-Umweltminister entscheidet. | Brüssel. Der Streit um die österreichischen Anbauverbote für gentechnisch modifizierten Mais ist in etwa so alt wie deren Einführung. Jetzt unternimmt die EU-Kommission einen neuerlichen Anlauf, den heimischen Gentechnikbann zu kippen. Die EU-Umweltminister sollen am 2. März darüber entscheiden. Nur eine qualifizierte Mehrheit gegen den Vorstoß der Kommission könnte Österreichs Verbote retten. Gibt es die nicht, darf Brüssel sie endgültig beseitigen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Betroffen sind die Sorten Mon810 des Biotech-Riesen Monsanto und T15 von Bayer Cropscience, die seit 1999 beziehungsweise 2000 nicht angebaut werden dürfen. Wien beruft sich auf die vorherrschende kleinteilige Landwirtschaft, welche die Gefahr der Auskreuzung mit biologisch oder konventionell angebauten Feldpflanzen erhöhe. Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA, die Genmais als unschädlich für Gesundheit und Umwelt beurteilt, sieht diese Argumentation ihr ihrem abschließenden Gutachten als nicht wissenschaftlich erwiesen an.
Noch 2006 hatte Österreich eine qualifizierte Mehrheit hinter den Verboten versammeln können, ein Jahr später setzte sich die Kommission durch. Nur mehr die nochmalige Befassung der EFSA konnte den Bann damals retten.