Brüssel. Jährlich fließen rund 50 Mrd. Euro EU-Förderungen in die Landwirtschaft. Die könnten zielgerichteter verwendet werden, findet Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel: Großempfängern könnten Beträge, die über 100.000 Euro hinausgehen, bereits ab 2009 um zehn Prozent gekürzt werden, über 200.000 Euro um 25 Prozent und ab 300.000 Euro um 45 Prozent, heißt es ihrem der "Wiener Zeitung" vorliegenden Strategiepapier.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 17 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Das frei gewordene Geld verbliebe in den Mitgliedsstaaten und könnte für Agrarmarketing, Umweltschutz oder die Qualitätssicherung der Landwirtschaft genutzt werden. Zusätzlich beschnitten werden könnten die direkt an die Betriebe für ihre landwirtschaftliche Fläche ausbezahlten Beträge zu Gunsten der ländlichen Entwicklung, zu der etwa in Österreich auch etwa die Bergbauernförderung zählt.
Statt wie bisher fünf Prozent könnten ab 2010 stufenweise jedes Jahr um zwei Prozent mehr umgeschichtet werden - machte 13 Prozent im Jahr 2013.
Doch bis zu diesem Jahr wurde die gemeinsame Landwirtschaftspolitik der Europäischen Union eigentlich bei der letzten Reform 2002/2003 festgezurrt. Daher sträuben sich die meisten Landwirtschaftsministerien und Bauernverbände mit dem Argument der Planungssicherheit für die Landwirte gegen vorzeitige Änderungen - Österreich und Deutschland sind in der Ablehnungsfront ganz vorne dabei (siehe Artikel links).