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EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso will sich einem Zeitungsbericht zufolge am 25. Mai nun doch dem Europaparlament stellen, um sich für seine Segelurlaube auf Kosten eines griechischen Milliardärs zu rechtfertigen. Barroso habe sich entschlossen, bei der Abstimmung über ein Misstrauensvotum gegen ihn persönlich zu erscheinen.
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Gegenüber der Süddeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe) berichteten Vertraute des Präsidenten, dieser habe vor, "eine politische Antwort auf die Vorwürfe zu geben". Zunächst hatte der Kommissionspräsident den Misstrauensantrag als "absurd" bezeichnet und sein Erscheinen offen gelassen. Die Abstimmung über Barroso geht auf einen Antrag EU-kritischer Parteien zurück. Die großen Fraktionen wollen dem Präsidenten mit überwältigender Mehrheit das Vertrauen aussprechen
Barroso war in die Schlagzeilen geraten, weil er im August vergangenen Jahres an einer Kreuzfahrt auf der Jacht des griechischen Reeders Spiros Latsis teilgenommen hatte. Einen Monat später habe die Brüsseler Behörde eine Beihilfe zu Gunsten der Unternehmensgruppe Latsis bewilligt, hatte es in dem Antrag für das Misstrauensvotum geheißen.
An diesem Mittwoch will die Kommission über das angemessene Verhalten der Kommissare bei ihrer Arbeit beraten. Barroso will vor allem für mehr Transparenz sorgen. Dabei geht es um die milliardenschweren Fördergelder der EU, persönliche Beteiligungen sowie Begünstigungen.
Bei der Abstimmung im Parlament eine Woche später kann Barroso auf die Unterstützung der vier größten Fraktionen vertrauen. Daher gilt es als sicher, dass der Antrag abgeschmettert wird. Der Antrag kommt vom britischen Parlamentarier Nigel Farage, der zu einer Gruppe EU-kritischer Abgeordneter gehört. Insgesamt stehen 77 Abgeordnete hinter dem Vorstoß des Briten.