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EU-Bauern dürfen wieder sämtliche Felder bestellen

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Wirtschaft

Landwirtschaftsminister heben Flächenstilllegung auf. | Bis zu 30.000 Hektar in Österreich betroffen. | Brüssel. Die europäischen Landwirte dürfen wieder alle Felder bestellen, ohne dadurch EU-Förderungen einzubüßen. Das haben die Landwirtschaftsminister der Union auf Empfehlung der EU-Kommission gestern, Mittwoch, beschlossen.


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Seit der letzten Reform der gemeinsamen EU-Agrarpolitik 1992 mussten wegen der Getreideüberproduktion zehn Prozent brachliegen, um aus den Brüsseler Fördertöpfen schöpfen zu können. Hintergrund der aktuellen Entscheidung sind die schlechte Getreideernte 2006 und voraussichtlich auch 2007 sowie die steigenden Getreidepreise.

Die Freigabe gilt bereits für die unmittelbar bevorstehende Herbstaussaat. In Österreich waren zuletzt rund 90.000 Hektar von der sogenannten Zwangsbrache betroffen.

Davon werden gemäß einer Ausnahmeregelung für Energiepflanzen - Stichwort Biosprit - etwa 19.000 Hektar genutzt. Auf weiteren 20.000 bis 30.000 Hektar wird künftig wieder Getreide gesät, schätzt das Landwirtschaftsministerium.

Vorräte geschrumpft

Ein ähnliches Verhältnis wird auch für die rund 3,8 Millionen Hektar EU-weit brachliegenden Felder erwartet. Das hieße die Neubepflanzung von etwa 1,6 Millionen Hektar europäischer Äcker. Die EU-Kommission kann sich sogar bis zu 2,9 Millionen Hektar vorstellen. Sie rechnet mit zehn bis 17 Millionen Tonnen mehr Getreide. Die EU reagiert damit auf die katastrophale Ernte 2006, die durch widrige Witterung nur 266 Millionen Tonnen einbrachte und damit weit unter den Erwartungen geblieben war.

Für 2007 schwant den Experten wegen Hitzewellen und Dürren vor allem in Südosteuropa ein noch schlechteres Ergebnis. Der von der EU aufgekaufte und eingelagerte Getreidevorrat ist bereits von 14 Millionen auf eine Million Tonnen zusammengeschmolzen.

Weizenpreis verdoppelt

Ein Indikator für die Knappheit ist der durchschnittliche Weizen-Handelspreis. Laut OECD lag er noch im Vorjahr bei 152 Dollar pro Tonne (108 Euro), heuer wird von 220 Dollar pro Tonne (156 Euro) ausgegangen.

Mittelfristig rechnen die OECD-Experten aber wieder mit einer Entspannung: 2010 soll die Tonne wieder für durchschnittlich 182 Dollar (129 Euro) zu haben sein.