Seit 2002 versuchen die ÖBB verstärkt, Pendler aus den Nachbarländern Ungarn, Slowakei und Tschechien vom Auto in den Zug zu locken. Nun soll zusätzlich mit besonders günstigen Angeboten auch der Freizeitverkehr aus Österreich nach Tschechien angekurbelt werden. Ab Dezember werden außerdem auf der Strecke Wien-Bratislava doppelt so viele Züge fahren.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Nahverkehr umfasst nicht nur die Busse, U-Bahnen und S-Bahnen innerhalb Österreichs, sondern auch den grenzüberschreitenden Personenverkehr der ÖBB. Nahverkehr hört nicht bei den Grenzen auf", erklärte Wilhelmine Goldmann, Chefin des ÖBB-Personenverkehrs. In Zusammenarbeit mit der Ungarischen, der Slowakischen und der Tschechischen Bahn, wird seit 2002 unter dem Titel "EURegio" versucht, diese "Grenzüberschreitungen" per Zug auszubauen; abgestimmte Fahrpläne, Direktverbindungen, günstige Preise und erhöhte Taktfrequenz sollen das Bahnfahren für Pendler, insbesondere Schüler, Studenten und Arbeitnehmer, attraktiver machen. Mittlerweile fahren täglich 156 Nahverkehrszüge in die genannten Länder und der Pendlerverkehr nach Bratislava ist von 2003 auf 2004 um ca. 36 Prozent gestiegen.
Eine besondere Attraktion gibt es nun auch für österreichische Tagestouristen. Die Hin- und Rückfahrt in die tschechische Stadt Znaim kostet beispielsweise neun Euro, ähnliches wird für Budweis und Pilsen angeboten.
Die ÖBB planen außerdem verstärkt in die Infrastruktur auf der Strecke Wien-Bratislava zu investieren, die Verbindung über Marchegg ist immer noch eingleisig und statt einer Elektro- fährt eine Diesellok. Auch die Taktfrequenz auf einen Zug pro Stunde wird im Dezember erhöht, einen "Night-Train" für den "Diskoverkehr" gibt es bereits. "Das ist die EU-Erweiterung auf Schiene", meinte Roland Kern von den ÖBB zufrieden.