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Ehrgeiziges Weltraumprogramm. | Vorzeigeprojekte: Galileo und GMES. | Brüssel. Ohne Weltraumtechnologie wäre der Alltag ein ganz anderer. Notrufdienste, Navigationssysteme oder der internationale Finanzmarkt funktionieren nur noch per Satellit. Daher will die EU ihr Engagement in der Raumfahrt verstärken und sich so als Weltraummacht neben den USA und Russland behaupten.
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Als Vorzeigeprojekte sind derzeit das Satellitennavigationssystem Galileo als Alternative zum Pentagon-Modell GPS und das "Globale Umwelt- und Erbeobachtungsprogramm" (GMES) am Start. Die Kommission habe aus Fehlern bei Galileo gelernt, meint der für den Weltraum zuständige Industriekommissar Günter Verheugen. Dort stockt der Zeitplan wegen Unstimmigkeiten im Konsortium der beteiligten Technologiekonzerne. Bis 10. Mai muss eine gemeinsame Trägergesellschaft funktionieren, der ursprünglich geplante Einsatz ab 2010 hat sich bereits um mindestens ein bis zwei Jahre verzögert.
Bei der GMES-Finanzierung setzt die Kommission jetzt voll auf die öffentliche Hand. Rund 2,4 Milliarden Euro soll das 30 Satelliten umfassende System bis zur Funktionstüchtigkeit 2014 kosten. Von jedem Punkt der Erde aus sollen dann in kürzester Zeit scharfe Bilder und Messdaten geliefert werden können.
Illegale Rodungen in Regenwäldern könnte GMES ebenso erkennen wie etwa die Zahl der Flüchtlinge in einem afrikanischen Zeltlager. Nutzen sollen das System vor allem öffentliche Institutionen, von Umweltbehörden über den Katastrophenschutz bis zu Verteidigungsministerien.