Wahlkampf und Jobs in der Heimat. | Brüssel. Mit der bisherigen Budgetkommissarin Dalia Grybauskaite, die neue litauische Präsidentin wird, verliert Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso bereits das vierte Mitglied seines Kollegiums. Vier weitere EU-Kommissare verabschieden sich in den EU-Wahlkampf in ihre Heimatländer und werden zumindest bis zu den Wahlen von 4. bis 7. Juni ausfallen. So stehen bereits seit Montag die Büros der Telekomkommissarin Viviane Reding aus Luxemburg, Regionalkommissarin Danuta Hübner aus Polen und der bulgarischen Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kunewa leer. Entwicklungshilfekommissar Louis Michel geht ab heute, Dienstag, abends in unbezahlten Urlaub - und das bereits zum zweiten Mal. Schon bei den Wahlen zum belgischen Parlament vor zwei Jahren rührte er die Wahltrommel für seine Partei, die Liberalen aus dem französischsprachigen Süden Belgiens.
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Zuvor hatten sich bereits Justiz- und Innenkommissar Franco Frattini, Handelskommissar Peter Mandelson und Gesundheitskommissar Markos Kyprianou in die Heimat abgeseilt. Frattini ist heute italienischer Außenminister, Mandelson britischer Handelsminister und Kyprianou Außenminister in Zypern. Wie für sie soll jetzt auch für Grybauskaite ein Nachfolger aus Litauen nominiert werden, sobald das Ergebnis der Präsidentenwahlen amtlich ist. Der neue Litauer in der EU-Kommission wird vorerst nur einige Monate im Amt sein - normalerweise wird die Kommission alle fünf Jahre per Anfang November abgelöst. Heuer könnte es wegen des für 7. Oktober erwarteten zweiten Referendums zum Lissabon-Vertrag in Irland um zumindest ein bis zwei Monate länger dauern.