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EU-Medien-Kommissarin Reding hat sich durchgesetzt. | Brüssel. Mit flexibleren Werbezeiten und der Legalisierung von Produktplatzierungen soll neue Dynamik in den Markt für Werbung im audiovisuellen Bereich gebracht werden. Dies hat die EU-Kommission gestern, Dienstag, vorgeschlagen. Nach Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Brüsseler Behörde hat sich Medien-Kommissarin Viviane Reding offensichtlich durchgesetzt. Konkret geht es um die Überarbeitung der EU-Fernsehrichtlinie von 1989. Diese ist von der technologischen Entwicklung überholt worden. Alle TV-ähnlichen Dienste sollen betroffen sein. Auch wenn sie über Breitbandinternet oder UMTS-Mobilfunk verbreitet werden.
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Anstelle detaillierter Regelungen will die EU-Behörde die Werbezeit mit zwölf Minuten pro Stunde begrenzen. Den Sendern bliebe überlassen, wann sie die Programme unterbrechen.
Die umstrittenen Produktplatzierungen sollen konkret definiert und nach expliziter Ankündigung am Beginn der Sendung erlaubt werden. So werde Schleichwerbung verhindert. In welcher Form vorgewarnt wird, könnten die Mitgliedsstaaten selbst entscheiden.
Ausgenommen von der neuen Regelung sind laut Kommissions-Vorschlag Nachrichtensendungen und Kinderprogramme. Tabakprodukte und rezeptpflichtige Medikamente sollen gar nicht erlaubt sein. Für Alkoholika sind Einschränkungen geplant.
Auch für die sogenannten nicht-linearen Angebote wie etwa Video-on-demand, die bisher nicht erfasst waren, sind nun Mindeststandards - etwa für Jugendschutz und gegen Aufstachelung zum Rassenhass - vorgesehen.