EU-Kommissarin will im Sommer verpflichtendes Gesetz vorschlagen.
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Brüssel. "Ich bin kein Fan von Quoten. Aber ich mag die Ergebnisse, die Quoten bringen." Mit dieser Ansicht stellt EU-Justizkommissarin Viviane Reding Regierungen und Unternehmen die Rute ins Fenster, den Anteil von Frauen in Spitzenjobs zu erhöhen. Bis zum Sommer will sie einen Gesetzesentwurf für eine verpflichtende Frauenquote erarbeiten. Denn der bisherige Weg, eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen anzustreben, sei gescheitert, erläuterte die auch für Gleichstellungsfragen zuständige Kommissarin der deutschen Tageszeitung "Die Welt".
"Nur 24 Unternehmen haben unterzeichnet", sagte sie über die angestrebte Vereinbarung. Reding hatte eine Frauenquote von 30 Prozent bis 2015 und 40 Prozent bis 2020 gefordert. Die 40 Prozent seien beim jetzigen Tempo aber erst in 40 Jahren zu erreichen, fügte sie hinzu.
"Wo es gesetzliche Regeln gibt, gibt es Fortschritte", sagte Reding und führte als Beispiel Frankreich an, wo der Anteil von Frauen in Führungsgremien von 12 auf 22 Prozent gestiegen sei. Insgesamt sei die Frauenquote in Vorständen und Aufsichtsräten in Europas börsenotierten Firmen seit 2010 aber nur von 11,8 auf 13,7 Prozent gestiegen.
Österreich liegt noch weit unter diesem Durchschnitt, mit einer Steigerung von 8,7 (Oktober 2010) auf 11,2 Prozent (Jänner 2012) nimmt es unter den 27 EU-Ländern den 16. Platz ein. Spitzenreiter ist Finnland (27,1 Prozent), Schlusslicht Malta (3,0 Prozent). Allerdings hat sich Österreich zumindest zu einer Quote in staatsnahen Unternehmen verpflichtet, in denen bis 2013 ein Anteil von 25 Prozent und bis 2018 von 35 Prozent erreicht werden soll. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hoschek (SPÖ) unterstützt auch Redings Vorstoß für gesetzliche Quoten.
Widerstand kommt hingegen bisher vor allem aus Großbritannien, Schweden, Lettland und Zypern. In Deutschland ist die Quote innerhalb der regierenden Koalition umstritten.