Abstimmung über verbraucherfreundliche Regelung.
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Brüssel. Viel Zustimmung dürfte das EU-Parlament am Dienstag erhalten, wenn es über Gebühren-Obergrenzen bei Zahlungen mit Kreditkarten abstimmt. Die Mandatare wollen ein Richtlinie beschließen, die wesentliche finanzielle Erleichterungen für Händler und Kunden bringt. Bei Zustimmung der Parlamentarier in Straßburg kann die neue Regelung ab September in Kraft treten.
Bei Kreditkarten soll das Limit in Zukunft bei 0,3 Prozent liegen. Bei Debitkarten - etwa EC- oder Maestro-Karten - und so genannten Universalkarten soll die Grenze 0,2 Prozent des zu zahlenden Preises betragen. Innerhalb Österreichs macht die Gebühr derzeit meist ein Prozent der Zahlung aus, beträgt also das Drei- bis Vierfache. Der Händler muss bei einem Kauf mit einer Kreditkarte diese Interchange-Gebühr an seine Bank zahlen, die das Geld an die Bank des Kunden weitergibt. Insgesamt kassieren die Kartenunternehmen im EU-Raum zur Zeit sechs Milliarden Euro jährlich.
Auf die Deckelung haben sich die Regierungen und der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments bereits im Dezember geeinigt. Für Kreditkarten wie American Express und Diners tritt die neue Bestimmung allerdings erst in drei Jahren in Kraft, was Beobachter auf die intensive Lobbyarbeit der Unternehmen in Brüssel zurückführen.
(Quellen: EU-Parlament, EU-Kommission, APA)