)
Kommissar Tajani ortet "unnötigen Aufwand" bei Kfz-Zulassung im Ausland.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Brüssel. Der Vorschlag hätte ehrgeiziger ausfallen können. Dem konnte selbst EU-Industriekommissar Antonio Tajani nicht wirklich widersprechen, als er die Pläne der Brüsseler Behörde für Erleichterungen bei der Registrierung von Gebrauchtwagen in einem anderen Land präsentierte. Auch er hätte nichts gegen eine europäische Zulassung gehabt, räumte Tajani ein. Etliche Staaten wollten aber bisher nicht von ihren eigenen Regelungen bei der Anmeldung von Autos abrücken.
Dennoch werde es in Zukunft erhebliche Verbesserungen geben, versprach der Kommissar, der "unnötigen Aufwand" bei der Kfz-Registrierung ortet. Solche bürokratischen Hürden müssen vor allem jene Menschen überwinden, die in einem anderen Staat zu arbeiten beginnen, und Firmen, die grenzüberschreitend tätig sind. Sie bringen jährlich an die 3,5 Millionen Fahrzeuge in ein anderes EU-Land. Die Anmeldeprozedur kostet sie Zeit und Geld: im Schnitt fünf Wochen und rund 400 Euro. Umgekehrt würden administrative Erleichterungen Einsparungen von mindestens 1,5 Milliarden Euro pro Jahr bringen, schätzt die Kommission.
Künftig soll daher die Registrierung in einem Mitgliedstaat in allen anderen anerkannt werden. Wer sich allerdings mit seinem Auto länger als sechs Monate im Ausland befindet, muss es dort erneut anmelden, wofür er sechs Monate Zeit hat. Das entfällt für diejenigen, die kürzer anderswo arbeiten oder etwa auf Urlaub fahren. So können beispielsweise Mietwagenunternehmen ihre Fahrzeuge in einem Jahr an mehreren Orten einsetzen.
Auch der Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen in einem anderen Land soll einfacher werden. Zusätzliche technische Kontrollen und andere bürokratische Probleme sollen nämlich verschwinden. Dafür sollen die nationalen Behörden enger zusammenarbeiten.
Tajani hofft, dass seine Pläne in einem Jahr angenommen werden. Erst wenn das EU-Parlament und die Staaten sie billigen, können sie in Kraft treten.