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Die Biotechnologie und die Problematik der Bioethik sollen ein Themenschwerpunkt beim bevorstehenden Frühjahrstreffen unter der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft sein. Auch hier will die Union den Vorsprung der USA aufholen. Dazu müsse die Biotechnologie - etwa der Einsatz der Gentechnik in der Medizin, aber auch zum Nutzen einer sauberen Umwelt und qualitativ hochwertiger Lebensmittel - stärker als bisher gefördert werden, forderte im Vorfeld das Europäische Parlament (EP). Notwendig seien nicht nur mehr Finanzmittel, sondern auch eine engere grenzüberschreitende Zusammenarbeit und vermehrte Aufklärung der Bevölkerung. Das EP forderte die Kommission auf, einen "Aktionsplan Bio-Europa" vorzubereiten.
In Österreich hat Kanzler Wolfgang Schüssel eine Kommission für Bioethik angekündigt (die "Wiener Zeitung" berichtete). Das beratende Gremium, bestehend aus Medizinern, Naturwissenschaftlern, Soziologen und Theologen, wird im Bundeskanzleramt angesiedelt. Die Bevölkerung akzeptiert den Einsatz der Gentechnik in der Medizin eher als etwa in der Landwirtschaft. Ethische Fragen wie gentechnische Manipulationen bei der Fortpflanzung sollen verstärkt diskutiert werden.