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EU will strengere Waffengesetze

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Europaarchiv

Keine Schießeisen für Minderjährige. | Brüssel. Die EU will ab 2014 Mindeststandards für das Waffenrecht schaffen. In den meisten Mitgliedsstaaten - auch für Österreich - bedeutet das eine Verschärfung. Dem hat das EU-Parlament am Donnerstag mit überwältigender Mehrheit zugestimmt.


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Konkret sollen die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet werden, ein Zentralregister aller Schusswaffenbesitzer zu führen. Name und Adresse des Halters müssen wie das exakte Modell der Waffe und deren Kennzeichnungsnummer über 20 Jahre gespeichert werden. Die Kennzeichnung soll an jeder Waffe bei der Herstellung so angebracht werden, dass die Entfernung das Schießeisen unbrauchbar macht. So soll die lückenlose Verfolgung jeder einzelnen funktionstüchtigen Waffe vom Hersteller über den Verkäufer bis zum Käufer möglich gemacht werden.

Vergleichbar mit dem geplanten EU-Gesetz ist die österreichische Kategorisierung in vier Klassen. So blieben in Österreich Kriegswaffen und sogenannte Vorderschaftrepetierer - als Pumpguns bekannt - verboten. Halbautomatische Gewehre, Pistolen und Revolver müssen genehmigt, die meisten Gewehre zumindest gemeldet werden. Keine Waffen dürfen künftig an Interessenten unter 18 Jahren verkauft werden. Ausnahmen soll es für Jäger und Sportschützen geben. Sind diese unter 18, dürfen sie nur unter strikter Aufsicht Gewehre verwenden.

Für den massiven Widerstand der Waffenlobby zeigte die Grüne Berichterstatterin Gisela Kallenbach kein Verständnis: Warum die Registrierung von Waffen die persönliche Freiheit mehr einschränken sollte als jene von Kraftfahrzeugen und Führerscheinen, sei nicht nachvollziehbar.