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EU-Wirtschaft wächst rascher

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Wirtschaft

Ölpreis im Schnitt 102 Dollar pro Fass. | Brüssel. Das Wirtschaftswachstum in der EU erholt sich stärker als gedacht. Dafür ist die Inflation zurückgekehrt und liegt heuer wohl deutlich über den zwei Prozent, bei welchen die Europäische Zentralbank stabile Preise bescheinigt. Das sind die Kernaussagen des vorläufigen Wirtschaftsausblicks für 2011, den Wirtschaftskommissar Olli Rehn am Dienstag vorgestellt hat. Dem zugrunde liegt ein durchschnittlicher Ölpreis von 102 Dollar pro Fass gegenüber 80 Dollar im Vorjahr. Aufgrund der Unruhen im arabischen Raum und in Libyen war Öl vergangene Woche mit 114 Dollar pro Fass auf ein Zweijahreshoch gestiegen.


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Die Kommission sieht für heuer ein Wachstum von 1,8 Prozent für die EU und 1,6 Prozent für die Eurozone. Beides liegt 0,1 Prozentpunkte über den Prognosen vom November. Die Inflation wird vor allem wegen der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise auf 2,5 und 2,2 Prozent anwachsen.

Als Möglichkeiten für einen weiteren Anstieg beim Wachstum sieht Rehn die stärker anspringende Weltkonjunktur und die positive Auswirkung der mit 2,4 Prozent am stärksten wachsenden deutschen Wirtschaft. Der bescheinigt die Kommission erstmals, dass die Binnennachfrage einen größeren Anteil am Erfolg habe als der Export. Als Abwärtsrisiken gelten die fragile Lage am Finanzmarkt, die steigenden Rohstoffpreise und der Einfluss der Sparpakete zur Haushaltskonsolidierung auf die Binnennachfrage. Von einer "sehr unsicheren Situation" redete Rehn im Zusammenhang mit Nordafrika und dem Nahen Osten. Sollten die Ölpreise stärker steigen als erwartet, könnte das die Inflation anheizen und das Wachstum drücken.