"Wir befürworten den freien Handel, wollen aber fairen Handel", betonte Jean de Jaegher, Präsident des europäischen Verbandes der Textilindustrie EURATEX, am Freitag vor Journalisten. Jaegher spielte damit auf Länder wie Indien an, die zwar enorme Exportraten bei Textilien haben, aber durch hohe Zölle Importe aus anderen Ländern blockieren.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
So würden die Länder im Verband der EURATEX um 3 Mrd. Euro Textilien und Bekleidung aus Indien importieren, aber nur Waren im Wert von 300 Mill. Euro dorthin exportieren.
Um dieser "Einbahnstraße" ein Ende zu setzen, wolle man bei der nächsten Konferenz der World Trade Organisation (WTO) im November fordern, die Zölle auf 15% oder darunter zu senken sowie weitere Handelshemmnisse abzubauen. Auch die Signale aus der EU-Kommission seien positiv: Es werde keine weiteren Konzessionen an jene Länder geben, die eine Marktöffnung in die EU erhalten haben, ihre eigenen Märkte aber gegen Exporte aus der EU abblocken.
Mit der Aufnahme Chinas als WTO-Mitglied ab 2002 würden sich große Exportchancen eröffnen. Welche Umsatzsteigerungen man sich davon bzw. von einer positiven WTO-Entscheidung zum Thema Zollsenkung erwarte, wollte De Jaegher nicht beziffern.