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Euro-Bargeld wird erstmals verteilt

Von Heike Hausensteiner

Europaarchiv

Nach der offiziellen Präsentation der Euro-Banknoten beginnt in einer Woche, am 10. September, in Österreich die Vorverteilung von Euro-Banknoten und -Münzen an Geldinstitute in der Praxis. Rechtlich ist dieses "Frontloading" seit 1. September möglich. Die Konsumenten müssen sich noch bis Jahresende (15. Dezember) gedulden, um die ersten Euro in Händen zu halten. In der Serie "Alles Euro" wird sich die "Wiener Zeitung" bis zu Beginn des Jahres 2002 mit der Einführung der Gemeinschaftswährung in vorerst 12 EU-Ländern befassen.


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Der Eiffel-Turm in Paris ist eine Stahlkonstruktion und wiegt rund 7.500 Tonnen. Dieses Gewicht haben auch die bis 1. Jänner 2002 bereitgestellten österreichischen Euro-Münzen. 1,1 Mrd. neue Münzen im Wert von 727 Mill. Euro (rund zehn Mrd. Schilling) sowie 340 Mill. neue Banknoten im Wert von 10,6 Mrd. Euro (fast 146 Mrd. Schilling) werden bis dahin verteilt worden sein, um den Erstbedarf in Österreich abzudecken. Dann heißt es langsam aber sicher Abschied nehmen vom Schilling. 470 Mill. Stück alte Banknoten und rund drei Mrd. Stück Münzen müssen eingezogen werden.

Ihre Schilling ausgeben können Herr und Frau Österreicher bis 28. Februar. Dies ist der letzte Tag der Gültigkeit der nationalen Zahlungsmittel auch in Belgien, Finnland, Griechenland, Italien, Luxemburg, Portugal und Spanien. In den Niederlanden ist der Gulden nur mehr bis 28. Jänner 2002 gültig, in Irland endet die Frist am 9. Februar, in Frankreich am 19. Februar. Am längsten Zeit lassen können sich die Deutschen: bis 31. Dezember 2002.

In dieser dualen Phase sind Euro und Schilling gesetzliche Zahlungsmittel. Als Wechselgeld gibt es aber nur mehr Euro. Supermärkte und Geschäfte werden damit vorübergehend die Funktion von Wechselstuben übernehmen. Schilling (bis 50.000) können kostenlos bis Ende Februar bei allen Banken in Euro umgetauscht werden. An Bankomaten werden bereits ab 1. Jänner nur noch Euro ausgegeben.

Die nun beginnende Vorverteilung von Euro-Bargeld, das noch nicht in Umlauf gebracht werden darf, hat logistische Gründe. Schließlich muss der Geldtransport - unter größten Sicherheitsvorkehrungen - österreichweit erst abgewickelt werden. 7.900 Geldinstitute müssen beliefert werden. Nach Angaben von Stefan Augustin, Leiter der Abteilung Banknoten- und Münzenkasse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), ist Österreich mit dem Start der Bargeld-Verteilung ab 10. September im Vergleich zu den anderen Euro-Ländern früh dran. In den Bundesländern wird der größte Teil der Startpakete - rund 20 Prozent - in Wien ausgeliefert. 16 Prozent kommen nach Niederösterreich, 15 Prozent in die Steiermark, 14 Prozent nach Oberösterreich, zehn Prozent nach Tirol, je acht Prozent nach Salzburg und Kärnten, drei bis vier Prozent nach Vorarlberg und drei Prozent ins Burgenland.

Die Unternehmen werden über die Geldinstitute beliefert. Das dürfte frühestens ab November der Fall sein. Denn die Verteilung an die Banken und Postämter werde sich bis Oktober hinziehen, rechnet Augustin.

Euro-Startpakete können Unternehmen im Wert von 145 Euro und 50 Cent um 2.000 Schilling kaufen. Die Startpakete bestehen aus 13 Münzrollen, sie beinhalten 525 Stück Münzen. Insgesamt werden 1,5 Mrd. Stück Euro-Münzen in Umlauf gebracht. Euro-Münzen wird es im Wert von 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent sowie von 1 und 2 Euro geben. Banknoten werden einen Wert von 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro haben. (Wird fortgesetzt)

Info-Hotline zur Euro-Umstellung: 0800/221 222