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Euro-Bedarf noch unbekannt

Von WZ-Korrespondentin Carola Palzecki

Wirtschaft
Seit Juni arbeiten Experten slowakischer Kreditinstitute an einer Schätzung der benötigten Geldmenge. Foto: bilderbox

Österreichische Banken helfen mit Euro-Scheinen aus. | Währungswechsel ohne lange Übergangsfristen geplant. | Preßburg. Nach dem vorläufigen Ja aus Brüssel ist so gut wie klar: In gut 17 Monaten werden auch die Slowaken mit Euro bezahlen. Die europäische Gemeinschaftswährung soll zum 1. Jänner 2009 eingeführt werden. Da die Slowaken sich für ein "Big Bang"-Szenario entschieden haben, hat die Krone dann schnell ausgedient: Nur bis zum 16. Jänner 2009 soll sie noch offiziell im Umlauf sein.


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Selbst diese Rahmendaten sind bisher nur den wenigsten Einwohnern des Nachbarlandes bekannt. Die begleitende Informationskampagne der slowakischen Regierung unter Federführung des Finanzministeriums läuft nämlich erst in diesen Tagen an.

Das Wirtschaftsministerium wiederum hat erst vor kurzem sein Konzept zum Schutz der Verbraucher bei der Euro-Einführung vorgelegt. Dabei geht es hauptsächlich um Risiken im Zusammenhang mit der Auszeichnung von Waren mit Euro-Preisen.

Banken tagen bereits

Doch der Schein der Unwissenheit im Zusammenhang mit dem Euro trügt. Hinter den Kulissen wird nämlich schon lange sehr fleißig gearbeitet. So legte die slowakische Nationalbank ihren zweiteiligen Plan zur Einführung des Euro schon im Juni 2005 vor; Eine aktualisierte Version wurde von der Regierung im März verabschiedet.

Ein gemeinsamer Arbeitsausschuss der Banken in der Slowakei tagt schon längst in regelmäßigen Abständen, um über die praktischen Auswirkungen der Euro-Einführung zu beraten.

Wer dabei auf konkrete Daten hofft, muss sich noch bis zum Jahresende gedulden, obwohl die Experten der Kreditinstitute schon seit Ende Juni fleißig an Schätzungen zu dem von ihnen benötigten Euro-Geld werkeln. Ihren tatsächlichen Bedarf an Münzen müssen sie nämlich erst im Dezember bei der Nationalbank anmelden. Im März müssen sie eine Mitteilung darüber abgeben, wie viele Banknoten sie brauchen werden.

Prägung startet im Juni

Im Juni kommenden Jahres startet dann die Prägung der Münzen im mittelslowakischen Kremnica, wo bislang die Kronen-Geldstücke hergestellt werden. Bei den Geldscheinen wollen die Slowaken auch die Amtshilfe österreichischer Banken in Anspruch nehmen, indem sie sich Euro-Banknoten ausborgen werden. Nähere Details dazu sind allerdings noch nicht bekannt.

Erst Ende des Jahres wird absehbar sein, wie sich eine Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung in Slowakei auf den Euro-Raum insgesamt auswirken und inwieweit sich vor allem die Menge des in der Euro-Zone umlaufenden Geldes verändern wird.