)
Ab 1. März verpflichtende doppelte Preisauszeichnung. | Euro-Geldeinführung mit Jahresbeginn 2007 gilt als fix. | Laibach/Wien. Die meisten tun es schon seit ein, zwei Wochen - ab Mittwoch, 1. März, ist es Pflicht: Die Ausschreibung der Preise Euro - neben jenem in Tolar versteht sich, denn die Umstellung auf Euro als Zahlungsmittel wird in Slowenien voraussichtlich erst am 1. Jänner 2007 stattfinden. Der aktuelle Umrechnungskurs liegt bei rund 240 Tolar für einen Euro.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Dass dieser Termin halten wird, davon sind die Slowenen überzeugt, wurden sie doch erst kürzlich von EU-Währungskommissar Joaquín Almunia ermutigt: Slowenien sei das einzige der neuen EU-Länder, das alle Maastricht-Kriterien zur Einführung des Euro erfülle, sagte Almunia. Das slowenische Haushaltsdefizit liegt unter 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die Gesamtverschuldung unter 60 Prozent des BIP, und die Inflationsrate liegt mit etwa 2,6 Prozent ebenfalls unter dem Grenzwert. Dieser ergibt sich aus den Daten der Mitgliedsländer: Er darf maximal 1,5 Prozent über dem Durchschnittswert jener drei Länder liegen, welche die geringste Inflationsrate aufweisen.
Dichter, Berge und Lippizaner
"Wir erfüllen alle Kriterien. Der Euro wird mit 1. Jänner 2007 hundertprozentig übernommen", betont auch ein Sprecher der slowenischen Botschaft in Österreich, gegenüber der "Wiener Zeitung". Die Vorteile für so ein kleines Land wie Slowenien lägen auf der Hand: Eine Stunden Fahrt, und schon sei man in einem anderen Land - das lästige Geldwechseln werde ab kommendem Jahr endlich wegfallen. Durch die frühe Verpflichtung zur doppelten Preisauszeichnung wolle die Regierung ungerechtfertigten Preissteigerungen im Zuge der Umstellung Einhalt gebieten. Auch die Motive für die Euro-Münzen stehen schon fest: Ein Konterfei des slowenischen Nationaldichters France Preseren sowie des protestantischen Predigers und Begründers des slowenischen Schrifttums Primos Trubar, der slowenische Nationalberg Triglav, ein Lippizaner und der "Fürstenstein", was in Kärnten zum Teil für Missstimmung sorgt. Bisher gehören der Eurozone ausschließlich "alte" EU-Länder an. Von ihnen haben nur Großbritannien, Schweden und Dänemark ihre Währungen nicht auf Euro umgestellt. Von den neuen EU-Ländern hoffen auch Estland und Litauen auf einen Euro-Start im Jahr 2007. Lettland peilt das Jahr 2008 an. Diese Länder erfüllen bisher aber noch nicht alle Kriterien.
Im Oktober will die EU-Kommission einen neuen Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung der Euro-Kandidatenländer vorlegen. Dann wird sich weisen, wie die Chancen für eine rasche Euroeinführung in den jeweiligen Ländern stehen.