Fast jedes vierte österreichische Unternehmen hat sich noch nicht mit der Euro-Bargeldumstellung befasst. Vor allem kleine und mittelständische Betriebe haben noch keine Vorbereitungen getroffen, ergab eine Umfrage der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Von den heimischen Familienbetrieben haben sogar 42% noch keine Umstellungsaktivitäten geplant.
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Fast zwei Drittel der heimischen Betriebe haben die Umstellung bereits abgeschlossen oder befinden sich mitten in den Vorbereitungen, sagte WKÖ-Generalsekretär Christian Domany gestern bei der Präsentation der Studie. Bei einer Erhebung Ende 1999 waren erst 40% so weit.
Je größer der Betrieb, desto länger wird die Umstellungszeit eingeschätzt. Wesentlich sei, dass die großen Unternehmen bereits mit der Umstellung begonnen hätten; kleine Betriebe, die die Währungsumstellung in maximal zwei Monaten erledigen könnten, hätten ohnehin noch Zeit, betonte Domany. Dennoch will die WKÖ nun ihr Informationsangebot speziell für Klein- und Kleinstbetriebe verstärken.
Die Umstellungskosten beziffert ein Viertel der Betriebe auf unter 20.000 Schilling, ein weiteres Viertel auf über 200.000 Schilling und der Rest zwischen diesen Summen.
Die Gesamtkosten der heimischen Wirtschaft schätzt WKÖ-Vizepräsident Rene Alfons Haiden auf über 20 Mrd. Schilling. Allein die Banken würden von 8 Mrd. sprechen, in der Industrie sei von 4 bis 5 Mrd. Schilling die Rede, im Handel von weiteren 4 Mrd. Schilling. Unter Einbeziehung anderer Sektoren wie der Landwirtschaft ergebe sich eine Summe jenseits der 20 Mrd. Schilling. Einsparungseffekte seien bei dieser Rechnung allerdings nicht berücksichtigt, so Haiden.
Gewerbe wie Konsumenten empfiehlt Haiden, sich rechtzeitig mittels Startpaket mit der neuen Währung vertraut zu machen. Es müsse bewusst werden, dass der Schilling ab 1. Jänner 2002 nur mehr als Bargeld verwendungsfähig sei, wies Haiden auf mögliche Probleme mit in Schilling ausgestellten Schecks hin.
Die Einführung eines 2-Euro-Geldscheines sei wünschenswert, sagte Haiden. Er hoffe, dass dies bei der nächsten Neuauflage der Euro-Banknoten etwa 2005 oder 2006 verwirklicht werde.