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"Europa", die Website der EU-Institutionen

Von Waldemar Hummer

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Waldemar Hummer ist Universitätsprofessor für Europa- und Völkerrecht an der Universität Innsbruck. Foto: privat

Das Internet-Portal "Europa" umfasst mittlerweile fast alle Dokumente der Europäischen Kommission und bietet so einen umfassenden Überblick über die EU.


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Das "Europa"-Portal, das Anfang 2003 von der Europäischen Kommission in seiner derzeitigen Form eingerichtet wurde, ist zentraler Bestandteil der neuen Kommunikationsstrategie der Europäischen Kommission. Während 106 der insgesamt 110 Links des Portals der Europäischen Kommission zu Webadressen der Domäne http://europa.eu führen - die übrigen vier verweisen auf die Websites der Ratspräsidentschaft und Eurostat - sind die Seiten von "Europa. Das Portal der Europäischen Union" mit anderen Organen und Einrichtungen in der EU und der Europäischen Kommission selbst verlinkt. Das Portal präsentiert daher die EU in ihrer Gesamtheit. Gemäß Ankündigung der Europäischen Kommission besteht das Ziel darin, sämtliche Inhalte unter der gleichen Internetdomäne zu vereinen, "um der Außenwelt eine gemeinsame Sicht unserer Informationen zu liefern und Überschneidungen zu vermeiden". Dabei ist aber immer zu beachten, dass "Europa" ein institutioneller Server ist, dessen Team die des öfteren unterschiedlichen Positionen der einzelnen Organe und Institutionen ausgleichen muss.

Die Website ist in 30 Tätigkeitsbereiche strukturiert, die die herkömmliche Aufteilung durch die Generaldirektionen (GD) der Europäischen Kommission ergänzen. Zu den verschiedenen Servicebereichen von "Europa" gehören ua die "Leseecke", die "EU im Überblick", "Europa macht Spaß", "Europa für die Jugend", "Sprachen: der Reichtum Europas", "EuropaGO" etc., die alle zum Ziel haben, normalen Bürgern die komplexen Funktionswiesen der EU zu erklären. Ein Aktionsplan für eine verbesserte Kommunikationsarbeit, der Plan "D" und das neue "Weißbuch über eine europäische Kommunikationspolitik" der Europäischen Kommission sollen ebenfalls dazu beitragen, die EU den Bürgern näher zu bringen.

Die erste Internetpräsenz der Europäischen Kommission wurde Anfang der 1990er Jahre aufgebaut. Dahinter standen federführend zwei GD der Europäischen Kommission, nämlich die GD Informationsgesellschaft und die GD Außenbeziehungen.

Beginn 1991

Die erste Website der GD Außenbeziehungen ging 1991 online. Die wenigen Computer, über die die Europäische Kommission Anfang der 1990er Jahre verfügte, waren über ein internes Netzwerk verbunden, es gab aber noch kein Intranet mit Webseiten. Erst Mitte der 1990er Jahre verfügte jeder Beamte der Europäischen Kommission über einen eigenen PC und eine e-mail-Adresse und es wurde auch ein Intranet eingerichtet, um die interne Kommunikation zu verbessern. Im Februar 1995 wurde die Website "Europa" eröffnet, die zunächst nur dazu diente, das ministerielle G7-Treffen zur Informationsgesellschaft, das von der Europäischen Kommission in Brüssel organisiert wurde, vorzubereiten und dessen Ergebnisse danach zu verbreiten. "Europa" bestand damals aus lediglich einigen hundert Seiten. Seither sind die Inhalte der Website von der GD Informationsgesellschaft, und des CORDIS-Servers (Informationsdienst der Gemeinschaft für Forschung und Entwicklung) sowie viele andere auch auf "Europa" übertragen worden, wo mittlerweile fast alle veröffentlichten Inhalte der Europäischen Kommission zu finden sind.

Bis heute ist der "Europa"-Server auf vier Millionen Seiten bzw Dokumente sowie 76 Datenbanken, die die Website dynamisch erstellen, angewachsen. Fast 1,8 Milliarden Seitenabrufe wurden im Jahr 2005 verzeichnet, das sind 17 mal mehr als noch im Jahre 1998, als der Datenverkehr erstmals statistisch erfasst wurde.

http://europa.eu/index_de.htm